Der Westen hat sein Selbstvertrauen und seine "Trinitäts -Hegemonie" verloren

Der Westen hat seine Trinitäts-Hegemonie über 1)Märkte, 2)Demokratie und 3)US-Supermacht nach dem kalten Krieg in letzter Zeit in einer zunehmend multipolaren und auch widersprüchlichen Welt verloren und die Komplexität politisch ungelöster Probleme hat spätestens 2016 massiv zugenommen - ordnende Kräfte wie einstens noch die USA fehlen zunehmend. Man glaubte, der “Washington Consensus” , die Regeln der "Freien Marktwirtschaft" (Handlanger Weltbank und IWF) werden sich nicht nur in den Reformländern, sondern auf der ganzen Welt durchsetzen. In der Tat gelang in einigen Teilen der Welt (Südamerika, Indonesien, Chile, Südafrika, etc..) erfolgreich die Transformation hin zur Demokratie.

Nunmehr wachsen die Zweifel über die heilige Trinität von Markt, Demokratie und US-Supermacht. Der erste Glaubensschock wurde durch die Finanzkrise 2008 ausgelöst was die freien Märkte betrifft, etc….

Dann die wachsende Vermögens/Einkommensungleichheit /Income Inequality (Piketty!) und Arbeitslosigkeit führen zu wachsenden Zweifeln im Westen über die genannte Trinität und EURO-Stabilität und der Spalt zwischen Volk und Eurobürokraten bzw. Wirtschafteliten wird immer größer. "The icing on the cake" (Sahnehäubchen) ist nunmehr die Flüchtlingskrise und Merkels verfehlter, realpolitisch kontraproduktiver Moralkeulepolitik der "offenen Grenzen". Dies könnte im worst case noch zur Spaltung der Wertegemeinschaft führen, jedenfalls spätestens dann, wenn das BREXIT nicht zugunsten der EU ausfällt.

Auch wenn die große Depression durch Interventionen verhindert wurde, ist der Glaube an den Freien Markt nicht mehr zurückgekehrt. Auch Märkte, wie Indien, Brasilien, Russland und China haben nicht nur ihren Elan verloren, sondern kämpfen teilweis mit massiven wirtschaflichen Schwierigkeiten.

Der arabische Raum/Frühling hat das Evangelium der Demokratie nicht angenommen. Auch der Respekt vor dem US-Kongress ist gesunken (=Obstruktionpolitik der Republikaner gegen Obama) und die besorgniserregende Politshow des D.Trump lässt auch die USA in einem schlechten Licht erscheinen, weil er zwar die USD-Wahlen nicht gewinnen wird, jedoch trotzdem viel zu viele Claqueure hat.

Mediterrane Länder, wie Italien, Frankreich, Spanien scheinen unfähig zu längst fälligen Strukturreforemen zu sein. Auch nimmt der Wählerflirt mit extremistischen Parteien insbesondere durch die Flüchtlingskrise zu.

Der Glaube an die US-Superpower geht verloren mangels der Fähigkeit zur Stabilisierung Afghanistans und des Irak oder Syriens, verschärfend der IS-Terror. Das US-Militär kann zwar in einigen Wochen ein feindliches Regime zerstören, aber nicht stabilisieren danach. Auch Amerika selbst stellt sich die Frage, ob es überall den Weltpolizisten spielen muss.

Der Aufstieg Chinas wirft die Frage auf, wann die USA ihr Superpower- Image endgültig verliert und auch in der Weltwirtschaft den 1.Platz . Im Vorjahr 2015 überraschte Amerika zwar mit einer boomenden Wirtschaft , dafür lässt jedoch der übrige Westen aus. Für das Jahr 2016 schauen die Vorzeichen nicht gut aus.

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fischundfleisch

fischundfleisch bewertete diesen Eintrag 22.02.2016 22:08:00

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