Orthodoxie - Welt des Anachronismus und Religionskritik

In Kuba soll es zu einer erstmaligen Begegnung eines Papstes – die katholische Kirche hat 1,2 Mrd. Mitglieder - mit dem russischen Partriarchen Kyrill ( 150 Mio. Mitglieder) kommen. Papst Franziskus will den ökumenischen Beziehungen neuen Schwung verleihen nach jahrhundertelanger Eiszeit. Orthodoxie heißt „rechter Glaube“, somit sind alle anderen nicht Orthodoxen im Unrecht. Keine Basis für eine friedensstiftende Zukunft der Welt.

Trotz der Begegnung scheint die Wiedervereinigung des Christentums zu einer einheitlichen monotheistischen Religion immer noch weit in der Ferne zu liegen. Jeder möchte Nachfolger Christi sein und anerkennt den anderen nicht.

Die Trauamta des 2. Jahrtausends wie Judenhass, Inquisition und Folter, Zwangschristianisierung (Conquista Südamerikas, Reconquista Spaniens) und Kirchenspaltung zwischen Orthodoxie und röm.-katholischer Kirche müssen erst voll überwunden werden, obwohl rein theologisch kaum Unterschiede bestehen. Die Orthodoxen lassen sich die Haare wachsen und bezeichnen beim Kreuzzeichen zuerst das rechte dann das linke Wundmal Jesu. Im Westen kam die Herzseite zuerst und es gibt im Osten kein Zölibat. Es geht also nur um Macht.

In Havannah in einem Saal am Flughafen sollen gleichzeitig 2 Türen geöffnet werden. Aus der einen Seite tritt Franziskus hervor, auf der anderen der russische Patriarch Kyrill. Keine von beiden soll Gastgeber oder der Eingeladene vom anderen sein, völlige Gleichrangigkeit und Waffengleichheit muss gewahrt bleiben. Ein katholisches Land in Europa hätte Kyrill als Begegnungsort nicht akzeptiert. Die Besitztümer der katholischen unierten Kirche wurden ja in die russische Orthodoxie unter Stalin einverleibt, man erhebt Ansprüche auf Rückgängigmachung der Enteignung.

Welch sonderbare Welt die Patriarchate.

14 zerstrittene, orthodoxe Kirchen sollen es jedoch nach einem Jahrtausend (Schisma 1054 n.Chr.) endlich geschafft haben, eine erste gemeinsame Synode in Kreta im Juni 2016 als panorthodoxes Konzil abzuhalten. Das urspr. geplante Konstantinopel kam wegen der Spannungen zwischen Moskau und Türkei (Abschuss russischen Militärmaschine) nicht mehr in Frage, da der russische Patriarch Kyrill ja die Aussenpolitik Putins teilt und Anhänger eines grossrussischen Reiches ist. Dafür genießen sie rechtliche Privilegien. Die russisch-orthodoxe Kirche glaubte schon immer an die heilsgeschichtliche Auserwähltheit Russlands und unterstützt Putins autokratisches Regime und sein Expansionsstreben.

Man will in Kreta innerkirchliche, die Orthodoxie übergreifende und die Beziehungen mit anderen christlichen Kirchen erörtern, bzw. das Verhältnis zur modernen Welt.

Als in der modernen Welt lebender Mensch fragt man sich, in welcher Welt die eigentlich leben und wieweit Kyrill dazu beiträgt, wiederum den russischen Nationalismus zu schüren. Spannungen bestehen auch zwischen Kyrill und dem Patriarchen von Konstantinopel und der Ukraine, es geht auch um Jurisdiktionsgrenzen und Rangfolgestreitigkeiten der orthodoxen Oberhäupter, wobei der Patriarch von Konstantinopel Bartholomaios kaum Macht besitzt.

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Religionskritik:

Die katholische Kirchengeschichte - nicht das Urchristentum um Jesu - ist eine einzige Skandalgeschichte beginnend mit der Konstantinischen Wende im 4.Jh. n.Chr. Unter dem Deckmantel der Religion wurde jahrhundertelang die menschenunwürdige hierarchische Ordnung Klerus, Adel und Grundherren als gottgewollte hierarchische Ordnung legitimiert. Das einfache Volk war Leibeigentum des Grundherrn, musste unbezahlte sklavenähnliche Frondienste leisten und lebte in unvorstellbarere Armut und Unfreiheit, während Adel und Klerus in Saus und Braus lebten.........

Kreuzzüge/Plünderzüge der Malteser (vormals Johanniter genannt), Inquisition (Dominikaner-Mönche „domini canes“ – die scharfen Hunde des Herrn genannt), Exkommunikation mit Todesstrafe, Folter, Kerker,Perversionen, Judenprogrome, Blutreinheitsgesetze, Hexenverbrennung, etc.. für Abweichlinge, das waren die Markenzeichen des katholischen Mittelalters. Galilei wurde mit der Behauptung, nicht die Erde sondern die Sonne sei Mittelpunkt exkommuniziert und entrann mit Glück dem Tod. Hinzu kommen die Grausamkeiten der katholischen Conquista in Südamerika und Reconquista in Spanien. Ein spanischer Bischof Juan Sepulveda wurde über die Misshandlung der Idigenes in Südamerika angesprochen: „Es sind Tiere, mein Herr, keine Menschen“ – war seine Antwort, damit galt das Gebot der christlichen Nächstenliebe nicht mehr..................Als ich in Cordoba den einzigartigen Bogengang der Mesquita-Moschee besuchte, entdeckte ich dazwischen einen völlig geschmacklosen, gotisch christlichen Alter (=Quibla-Wand), eine furchtbar ästhetische Schande in dieser Schönheit....... Faschistenregime unter Franco in Spanien oder Pinochet in Chile wurden massiv von der katholischen Kirche gestützt, auch Österreich blieb von klerikalen Austrofaschismus unter Dollfuß in den 30er-Jahren nicht verschont. Schlimmer wurde es dann nur noch unter Hitler, der statt Christ ein Rassist war.................

Die Dogmen der kirchlichen Heilslehre (Theologie) sind dermaßen abstrus (Höllenlehre, Fehgefeuer, Erbsünde, Trinität, Zölibat, Frauen-und Sexualfeindlichkeit, Antijudaismus, Auferstehung, von der Hirnforschung widerlegter Dualismus, Menschwerdung Gottes, etc…), dass es mir bis heute ein Rätsel ist, wie es Leute geben kann, die sowas glauben können. Ich kann mir das nur durch Indoktrination und Gehirnwäsche in strengkatholischen Elternhäusern und Religionsunterricht erklären..........

Nietzsche zum Jenseitsglauben lässt Zarathustra den Appell an die Menschen richten: "Bleibt der Erde treu und glaubt denen nicht, welche euch von überirdischen Hoffnungen reden! Giftmischer!!! sind sie, ob sie es wissen oder nicht." Ghandi hat gemeint, zu den „größten Lügenmächten der Welt würden die Theologen gehören“.......................Ich warte auf die „selbstreflexive???“ Reaktion der Gläubigen auf f+f, die dieses System verteidigen, was sie zu all dem zu sagen haben. Auf die aktuellen Skandale im Vatikan und Missbrauchsskandale geh ich jetzt gar nicht mehr näher ein. Aus der reinen, griechischen Vernunftphilosophie hat Augustinus, etc… eine Magd der Theologie gemacht. Auch diese Feindschaft innerhalb der 14 Zweige der Orthodoxie und auch mit Rom ist auch ein Anachronismus dieser orthodoxen Metropoliten mitsamt ihren faschingshaften Maskeraden.

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liberty

liberty bewertete diesen Eintrag 13.02.2016 18:40:09

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