Lieber Kabel aus Marokko als Genehmigungen in Bayern

Das Projekt **Sila Atlantic** ist ein gigantisches Vorhaben: Ein mehrere tausend Kilometer langes Stromkabel soll grünen Strom aus Marokko nach Europa bringen, mit Deutschland als einem der Hauptabnehmer. Dahinter steckt die Vision, erneuerbare Energie aus Nordafrika über den Atlantik und das Mittelmeer direkt nach Europa zu transportieren. Das klingt nach Zukunftstechnologie, nach globaler Kooperation und nachhaltiger Energiepolitik – und doch liegt in diesem Projekt eine bittere Ironie, die sich vor allem in Deutschland zeigt. Während man hierzulande Windräder niederreißen will, Solarparks in Genehmigungsverfahren jahrelang blockiert und ganze Industriezweige durch politische Bremsen in den Ruin treibt, bereiten sich Länder wie Marokko oder andere Staaten der islamischen Welt darauf vor, die neue Energie-Machtrolle zu übernehmen.

Deutschland sagt Nein zu Windrädern, Ja zu arabischem Strom

Deutschland, das einst Vorreiter im Bereich erneuerbarer Energien war, wird zunehmend zu einem Land, das sich selbst fesselt. Die Energiewende verkommt zu einer Abhängigkeitserklärung an andere Regionen. Denn während hier Parteien mit überkommenen Ansichten, Bürgerinitiativen und Bürokratie den Ausbau hausgemachter Energieerzeugung ausbremsen, investieren die arabischen Staaten ohne Zögern in die Chancen von morgen. Sie haben das vergangene Jahrhundert genutzt, um mit Öl ein beispielloses Vermögen aufzubauen. Die Ölscheichs haben mit fossilen Energien die Weltmärkte dominiert – jetzt sind ihre Nachfolger im Begriff, die gleiche Rolle mit Sonne und Wind zu spielen.

Marokko baut bereits gigantische Solar- und Windkraftanlagen in der Sahara. Dort gibt es keine Protestbürgerinitiativen wegen angeblich „verschandelter Landschaften“, keine jahrelangen Klagen, keine Förderdeckel. Stattdessen wird einfach gebaut. Genau diese Unkompliziertheit führt dazu, dass arabische Länder wieder einen Schritt voraus sind: Sie exportieren Energie, während wir sie konsumieren. Deutschland steht am Ende einer Kette, die aus Beschränkungen, Kompetenzverlust und Selbstzufriedenheit besteht.

Neue Abhängigkeit: Strom aus der Wüste statt Kraft aus der Heimat

Das Projekt Sila Atlantic zeigt daher nicht nur, wie technisch machbar internationale Energieversorgung inzwischen ist, sondern auch, wie politisch entmachtet Deutschland geworden ist. Einst war man stolz, das „Erneuerbare-Energie-Labor der Welt“ zu sein – heute importiert man genau jene Energie, die man vor der eigenen Haustür systematisch blockiert. Eine nationale Industrie, die Windkrafttürme und Solaranlagen in Massen fertigen könnte, wird abgebaut. Produktionsstandorte schließen oder wandern in Länder ab, die unkomplizierter bauen dürfen. Am Ende bleibt Deutschland das, was man vor Jahrzehnten für unmöglich gehalten hätte: ein reiner Verbrauchsstandort, abhängig von den Energieexporteuren des Südens.

Die entscheidende Pointe: Mit Sila Atlantic wiederholen die arabischen Länder ein Erfolgsmodell. Im 20. Jahrhundert verkauften sie Öl und erlangten Macht, im 21. Jahrhundert verkaufen sie erneuerbare Energie und gewinnen erneut. Deutschland dagegen hat alle Chancen, selbst Produzent und Exporteur zu sein, aus der Hand gegeben – durch eigenes Zögern, Blockadepolitik und kurzsichtige Industriefeindlichkeit. Und so gilt: Auch in der Ära der grünen Energie sitzen die Araber am Drücker, während Deutschland still zur Steckdose greift.

https://www.n-tv.de/mediathek/videos/wirtschaft/Mega-Stromkabel-Sila-Atlantik-soll-Marokko-und-Deutschland-verbinden-article26049032.html

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