Der ultimative Leitfaden für ein Helix-Ring-Piercing

Nun ist es auch bei uns angekommen: Das Helix Piercing. Okay, schon seit ein paar Jahrzehnten gehört es zu den beliebtesten Piercings in unseren Breiten. Im Rest der Welt trägt man es schon länger und es dient oft als ein Symbol für Wohlstand und Schönheit.

Was ist ein Helix Piercing?

Ein Helix Piercing ist eine besondere Form des Ohrlochs, das durch den oberen, gewölbten Rand der Ohrmuschel gestochen wird. Es gibt verschiedene Formen dieses Piercings, je nachdem, wo genau der Schmuck getragen wird. Ein Forward- oder Anti-Helix Piercing sitzt an der dem Gesicht zugewandten Seite der Ohrwulst. Werden zwei Helix Piercings mit einem Barbell verbunden, handelt es sich um ein Industrial Piercing. Sehr ähnlich ist ach das Outer Conch Piercing, das etwas tiefer sitzt. Da das Ohr in diesem Bereich eine große Angriffsfläche bietet, ist Platz für mehrere Piercings und tatsächlich werden auch gerne mehere nebeneinander gesetzt.

Wie wird das Piercing gesetzt?

Es gibt zwei Möglichkeiten, ein Helix Piercing zu setzen. Man verwendet entweder eine Piercing Nadel oder führt einen Dermal Punch durch.

Die Piercing Nadel ist eine dünne Kanüle, mit der die zu piercende Stelle durchstochen wird, Anschließend wird der Schmuck, in unerem Fall ein Helix Ohrring, in die Kanüle eingeführt. Während die Kanüle entfernt wird dringt der Schmuck in das Gewebe ein und kann dort fixiert werden. Diese Methode eignet sich für dünne Schmuckstücke mit geringem Durchmesser.

Die andere Möglichkeit ein Piercing zu setzen ist der Dermal Punch. Dabei wird ein Teil Gewebe entfernt, quasi ausgestochen, wie mit einem Locher. Der Vorteil dieser Methode ist, dass der Helix Ring nicht auf das umliegende Gewebe drücken kann. Dadurch schmerzt es weniger.

Das Besondere am Helix Piercing ist weniger der Schmuck, als das Gewebe, in das er eingebracht wird. Das Ohr besteht in diesem Bereich aus Knorpelgewebe, das nicht durchblutet wird. Deshalb kann das Piercen in diesem Bereich unter Umständen schmerzhafter sein als beispielsweise ein Lobe Piercing, das durch das Ohrläppchen gestochen wird. Auch die Heilung kann im Knorpel ziemlich lange dauern.

Was vor dem Piercing zu beachten ist

Die Wahl des Studios ist enorm wichtig. Suchen Sie sich eine Piercer, dem Sie vertrauen der sich Zeit für Sie nimmt und sie ausführlich berät. Die Chemie muss stimmen. Piercen ist schließlich Vertrauensssache. Wählen sie ein Studio, in dem unter optimalen hygienischen Bedingungen gearbeitet wird. So minimieren Sie das Risiko von Infektionen und mit etwas Glück tut es auch nicht so weh.

Auf keinen Fall sollten Sie ein Helix Piercing so nebenbei im Kaufhaus mit einer Ohrlochpistole schießen lassen. Weder das Gerät noch das Personal dürfte für dieses Projekt geeignet sein.

Die Nachsorge müssen Sie sehr ernst nehmen. Reinigen und desinfizieren Sie ihr frisches Piercing zweimal täglich. Vermeiden Sie mechanische Reize, wie sie beim umkleiden, kämmen oder telefonierenentstehen können und spielen Sie nicht mit dem Piercing herum und wenn Sie es wirklich anfassen müssen, dann nur mit frisch gewaschenen Händen. Vermeiden Sie auch Orte mit hoher Keimbelastung,, wie Sauna, Schwimmbad oder Solarium.

Risiken und Nachsorge

Mit dem Stechen oder Punchen ist es nicht getan. Dann geht es erst richtig los. Wenn Sie hier nachlässig sind kann es zu unangenehmen Nebenwirkungen wie Entzündungen oder Gewebewucherungen in Form von wilem Fleisch kommen.

Abhängig von den individuellen Umständen kann die Nachsorge der Piercingwunde viel Aufwand erfordern, aber mit etwas Umsicht lassen sich die Unannehmlichkeiten auf ein Minimum reduzieren.

Was tun, wenn es sich entzündet?

Bei gewissenhafter Pflege wird das frische Piercing in den meisten Fällen problemlos abheilen. Aber mangelnde Hygiene, allergischeh Reaktionen oder mechnische Reizung können dazu führen, dass das Piercing sich entzündet.

Als Symptome eier Entzündung können Schmerzen, Hautrötungen rund um das Piercing, Schwellungen oder ein Hitzegefühl auftreten. Manchmal eitert das entzündete Gewebe auch, dann sollten Sie unbedingt einen Arzt zu Rate ziehen. Ansonsten hilft es, die betroffenen Stellen vorsichtig mit Kamillentee oder Kochsalzlösung abzutupfen.

Für die Kochsalzlösung lösen Sie einen Teelöffel Speisesalz in einem Viertel Liter Wasser. Kochen Sie die Lösung auf und lassen sie anschließend abkühlen. Damit verhindern Sie, die Wunde mit infektiösem Material zu kontaminieren.

Auch Wundgel kann die Heilung unterstützen.

Was kann man gegen wildes Fleisch tun?

Bei wildem Fleisch handelt es sich um Gewebewucherungen, die durch einen verzögerten Stopp der Zellteilung während der Wundheilung entstehen. Knorpelgewebe ist davon besonders häufig betroffen. Die Ursachen für die Entstehung sind vielfältig. Mangelnde Pflege, Verunreinigungen oder ein fachlich nicht korrekt gesetztes Piercing können zu den Wucheurngen führen.

Zur Behandlung stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. So können Keloide, wie das wilde Fleisch auch genannt wird, medikamentös, chirurgisch oder mit verschiedenen anderen Eingriffen wie ionisierender Strahlung oder einer Kompressionstherapie zum Verschwinden gebracht werden.

So lange dauert die Heilung

Die Dauer der Wundheilung ist bei einem Helix Piercing von verschiedenen Faktoren, wie Material und Beschaffenheit des Schmuckes aber auch den Lebensgewohnheiten des Trägers, abhängig. Ein Stift aus Titan kann innerhalb von vier bis acht Wochen abheilen. Titan hat eine sehr glatte Oberfläche, die Wunde wird daurch nur minmal gereizt. Stifte heilen auch deutlich schneller ab als Ringe, deren Wundheilung 20 Wochen und mehr beansprucuhen kann.

Auch die täglichen Gewohnheiten des Träger können die Wundheilung verzögern. Telefonieren, das tragen von Integralhelmen oder auch beim Kontakt mit dem Kissen im Schlaf. Vor allem bei Anti-Helix Piercings ist die Gefahr groß, sich im Schlaf Verletzungen zuzuziehen, wenn man am Kissen hängen bleibt.

Das kostet ein Helix Piercing

Sobald die Wunde abgeheilt ist, können Sie sich ein neues Helix Piercing kaufen. Die Auswahl an Materialien und Formen ist dabei gigantisch und sie können sich nach Herzenslust austoben. Experten meinen, dass für ein Hellix Piercing Stifte am besten geeignet sind, aber auch Ringe werde oft getragen. Die Liste der Materialien reicht von Chirurgenstahl bis Edelmetallen, so dass für den Helix Ring Gold durchaus eine angemessene Wahl ist. Ein aufwändig gestaltetes Piercing aus 18Karat Gold erhalten Sie für ca. 150 – 200€, Modeschmuck ist viel billiger, kann aber Allergene enthalten.

Für das Stechen oder Punchen des Piercings müssen Sie mit Kosten von 40 – 80€ rechnen. Sparen Sie hier nicht, sondern achten Sie auf Qualität.

Es kostet Zeit und Geduld und Sorgfalt sich ein attraktives Helix-Piercing zu erarbeiten. Aber keine Frage: der Aufwand lohnt.

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