Künstliche Intelligenz und autonome Waffensysteme

Ich gebe es zu, militärische Waffensystem interessieren und faszinieren mich. Meine militärischen Eroberungsphantasien beschränken sich allerdings auf dem Computerbildschirm, denn der Einsatz von militärischer Gewalt sollte immer der letzte Ausweg sein. Ein Mann der schreiend am Boden liegt und sich mit seinen Händen die Eingeweide im Leib hält, daran ist nichts heroisch, nichts erstrebenswertes, es ist einfach nur grauslich.

Die Wehrmacht oder die Rote Armee am Bildschirm zu vernichten, sorry, es macht einfach Spaß. Ein Computerspiel ist nicht die Realität, der Unterscheid. Wäre vielleicht auch ein gute Therapie für unsere Extremisten auf der Linken und Rechten, sich einfach auf dem Bildschirm in die Fresse hauen und nicht mit Demos die Bürger terrorisieren!

Die Entwicklung der Waffensysteme geht weiter und es kommen immer mehr unbemannte Waffensystem zum Einsatz – Drohnen wie die „Prädator“. Die unbemannten Waffensysteme von heute werden von Menschen gesteuert und der Feuerbefehl von einem Menschen gegeben. Der nächste Entwicklungsschritt sind autonome Waffensysteme, die selbständige am Schlachtfeld agieren. Die Systeme von morgen werden mit künstlicher Intelligenz ausgestattet sein und selbständige Ziele suchen und diese neutralisieren. Der Mensch kontrolliert sie nicht mehr.

Es gibt schon Experten die sich mit dem Problem beschäftigen, ich zitiere aus einem Bericht der Stiftung Wissenschaft und Politik:

„Aus ethischer Perspektive sind autonomer Waffensysteme vor allem hinsichtlich der Menschenwürde problematisch, denn Roboter verstehen nicht, was es bedeutet, einen Menschen zu töten. Ohne diese Reflexion wird der als Ziel ausgewählte Mensch jedoch zu einem reinen Datenpunkt, mithin einem Objekt. Die Nutzung autonomer Waffensysteme würde damit die Würde des Opfers verletzen, auch technische Verbesserungen können dieses Problem nicht lösen.“

„Eine Maschine kann das nicht, da ihr das Verständnis für Sterblichkeit und den Wert des Lebens grundsätzlich fehlt.“

Die Stiftung Wissenschaft und Politik wird aus dem Haushalt des Bundeskanzleramts der Republik Deutschland finanziert, also vom Steuerzahler. Sie fordert mit diesen und anderen Argumenten eine präventive Regulierung autonomer Waffensysteme.

Ich finde diese Argumente bemerkenswert, was bedeuteten diese Argumente? Wenn ein Soldat einen Soldaten umbringt ist die Menschenwürde des Opfers intakt? Wenn ein Soldat irgendwelche Punkte auf seinem Bildschirm sieht, was Menschen sein können, und eine Rakete auf diese Ziele schießt, sind es keine Objekte? In einem militärischen Konflikt hat der Wert des Lebens keine Bedeutung, denn sonst würde niemand Truppen in den Kampf schicken. Welchen Wert hat das Leben des Feindes, ich denke es geht gegen Null. Ich frage mich weiters, was hat das Töten generell in einem militärischen Konflikt mit Menschenwürde zu tun? Ich wurde von einem Menschen am Schlachtfeld getötet, oh wie schön, meine Menschenwürde wurde gewahrt. Natürlich, ist ja mein letzter Gedanke, wenn ich sterbend auf dem Boden liege. Interessiert es eine Mutter, die ihren Sohn verloren hat im Krieg? Ob die Kugel, die einen Menschen tötet, von einem autonomen Waffensystem abgefeuert wird oder von einem Menschen ist letztendlich egal. Der Mensch ist tot und Würde am Schlachtfeld gibt es nicht.

Ich bin gegen autonome Waffensysteme, aber nicht wegen den Argumenten. Filme wie Matrix und Terminator haben uns eine düstere Zukunft gezeichnet, Maschinen die sich über ihre Schöpfer erheben, die Menschheit ausrotten wollen oder sie als Energiequelle verwenden. Ich sehe andere Gefahren, als die Verletzung der Menschenwürde!

Die Universitäten versorgen uns immer wieder mit den besten Experten. Wer über diese Argumente nachdenkt, der kann nur zur Schlussfolgerung kommen, sie sind „Bullshit“. Wir schicken Menschen in Universitäten und sie verlassen sie als Zombies, der Hausverstand wird ausgeschaltet. Es gibt Studienrichtungen die von der Zombiesierung stärker betroffen sind und einige so gut wie gar nicht. Die Probleme werden evident, denn die Menschen vertrauen diesen Experten nicht mehr. Die Gesellschaft ist gebildeter geworden, es gibt Menschen mit einem Hausverstand, es wird hinterfragt und damit erodiert auch die Meinungshoheit der Experten. Sind die Universitäten wirklich noch die Ausbindungsstätten der geistigen Eliten, der Verantwortungsträger von Morgen?

Quelle: https://www.swp-berlin.org/fileadmin/contents/products/studien/2019S01_dkw_dnn.pdf

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