Terry ist mein Rudolf

Was war das für ein gelungener Heiligabend. Seit mehr als 30 Jahren traute ich mich wiedermal drüber. Tja, wenns damals nur Show , Pflicht, juckende Stoffhose und eiskalte Mette war....eben ein Fest, wo wir Kinder mit Geschenken bestochen wurden, um endlich mal für einen Abend, den Wünschen unserer Eltern zu entsprechen. Viel Wasser ist seitdem die Donau hinab geflossen, nun bin ich wieder im Lande, hab neue Familie, neues Umfeld, viele Tiere um mich herum...und eines ist das Schönste...ich hab zum erstenmal in meinem Leben das Gefühl zuhause zu sein, ich bin angekommen nach über 45 Jahren Pilgerfahrt.

Und genau diese Zeit hab ich auch gebraucht um so Dinge wie Weihnachten geniessen zu können. Seit fast einem Jahr lebe ich nun mit Terry unter einem Dach. Sie ist scheu wie ein Reh, läuft beim Rufen ihres Namens davon,hat stets Ihren Schwanz eingeklemmt und aus Ihren Augen kann man Angst und Hilferuf gleichzeitig erkennen. Da man Sie nicht berühren kann, sieht sie ziemlich struppig aus, total süss. Kommunikation fand nur mit Blicken und Leckerli statt. Doch ich hatte Geduld und wusste, durch Liebe, wird sie eines Tages....

...und als vor zwei Wochen ein anderes Mitglied des Rudels Ihr "unabsichtlich" ein Stück Fleisch von der Rippe gerissen hatte...blieb der Schmetterlingshündin es nicht erspart berührt zu werden und unter fachlicher Beruhigung genäht zu werden.

Wieder zuhause angekommen, benommen, motorikbehindert und mit Verband um den Körper, der natürlich regelmäßig gewechselt gehört , und penibel drauf aufpassen sollte man, dass Sie sich nicht bei den Nähten leckt.

Meine Frau und Hundeflüsterin hat das auch mit Leine und viel Streichwurst jeden Tag getan. Zwischen den Beiden wurden die körperlichen Kontakte aus dieser Notlage heraus immer häufiger, und das nach 4 Jahren ohne streicheln.

Ich hab immer daran geglaubt, eines Tages wird auch Terry nicht mehr vor mir davonlaufen und Sie wird meinen Kontakt suchen. Da ich aber nochnicht solange ein Teil dieses Rudels bin, blieb ich ohne Erwartungen geduldig und erfeute mich daran, dass wenigstens meine Frau dieses Erlebniss hatte, und zusehn war schon genug für mich.

Und so kitschig es auch klingen mag, gestern, am Heiligabend, setzte ich mich vorsichtig einen Meter von Terry hin und streckte Ihr meine Hand entgegen....

...was soll ich sagen , mich gribbelts immernoch , wenn ich davon erzähle.

Sie hat so ein sanftes Fell, hab ich mir immer viel struppiger vorgestellt ...

PS: meine Frau übernahm sie vor 4 Jahren aus einem Tierheim aus Serbien,wo sie keine 4 Jahre mehr gehabt hätte

frohe Weihnachten

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Jess

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Bluesanne

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fischundfleisch

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