Eigentlich wollte der Kreml heute vor dem Telefongespräch mit Trump ganz dick auftragen und damit Trump imponieren.
Ein Start einer Interkontinentalrakete würde von Trump als starkes Signal gesehen. Der Kreml hätte mal richtig atomar geprotz und eingeschüchtert.
Aber irgendetwas ging schief...
"...Obwohl die Russische Föderation für die Nacht des 19. Mai einen „Übungs- und Kampfstart“ der Interkontinentalrakete RS-24 „Yars“ geplant hatte, deutet alles darauf hin, dass dieser schlicht nicht stattgefunden hat..."
Der Startplatz war "...in der Region Swerdlowsk, in der Nähe der Siedlung Swobodny. Dort ist das 433. Regiment der 42. Division der 31. Armee der russischen strategischen Raketentruppen stationiert. Es ist nur 25 km von Nischni Tagil entfernt..."
"...Warum die Russen nicht starteten, ist unbekannt. Schließlich gelang es der Russischen Föderation im Jahr 2023 zweimal hintereinander nicht, den RS-24 Yars ordnungsgemäß zu starten, da dieser vom Kurs abkam.
Schließlich wird jede Rakete vor dem Flug einer Kontrolle unterzogen, und der Kreml dürfte kein Interesse daran haben, vor den Gesprächen zwischen Putin und Trump die Unzulänglichkeit seiner nuklearen Abschreckungskräfte zu demonstrieren.
Auch eine Notsituation während der ersten Flugphase unmittelbar nach dem Start ist nicht ausgeschlossen. Obwohl es sich bei „Yars“ um eine tiefgreifende Modernisierung von „Topol“ handelt, besteht immer die Gefahr eines Scheiterns. Wir erinnern uns auch daran, dass Ende September 2024 eine RS-28 Sarmat in einem Startschacht des Kosmodroms Plesetsk in der Russischen Föderation explodierte..."
Atomraketen sind hochkomplexe technische Systeme, die ständiger Wartung bedürfen. Die radioaktive Strahlung im Inneren der Sprengköpfe und die enormen Belastungen für Elektronik und Mechanik führen dazu, dass Bauteile schneller altern und versagen können. Ohne regelmäßige, fachgerechte Wartung steigt das Risiko von Fehlfunktionen massiv.
In Russland wurde die Wartung der Atomraketen in den letzten Jahren immer wieder durch Korruption, Missmanagement und fehlende Ressourcen vernachlässigt. Berichte und Experten gehen davon aus, dass viele Systeme nicht mehr einsatzbereit sind. Die Abschreckungswirkung dieser Waffen ist dadurch stark eingeschränkt, da im Ernstfall nicht damit zu rechnen ist, dass sie zuverlässig funktionieren.
Auch die Ukraine und Belarus haben nach dem Zerfall der Sowjetunion ihre Atomwaffen abgegeben – nicht zuletzt, weil sie sich die extrem aufwendige Wartung und Modernisierung schlicht nicht hätten leisten können. Bereits in der Vergangenheit gab es zahlreiche Fehlstarts russischer Raketen: Mindestens 12 Startversuche scheiterten allein in der ersten Hälfte von 2022. Weitere Raketen explodierten im letzten Jahr sogar noch in ihren Silos. All dies zeigt, dass veraltete und schlecht gewartete Atomwaffen eher eine Gefahr für die Besitzer selbst darstellen als für potenzielle Gegner.
Mag sein, dass Russland in der Lage ist, Langstreckenraketen abzuschießen, welche auch in der Nähe des Zieles eintreffen können, aber die Verwendung von atomaren Sprengköpfen ist für Russland zu gefährlich. Sie würden eigene Städte oder U-Boote verlieren.