In den ersten frostfreien Nächten im März kommen sie langsam wieder aus ihren Verstecken hervor und machen sich auf den Weg, um zu laichen. Jedes Jahr geht unsere Sorge mit ihnen mit, sie könnten überfahren werden und ihr Geburtsgewässer nicht mehr erreichen. Deshalb tun wir, was möglich ist, um sie vor dem sinnlosen Straßentod zu bewahren.

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Letztes Jahr schrieb ich darüber, wie schmerzhaft es ist, achtlos überfahrene Tiere am Wegesrand zu sehen und nichts mehr für sie tun zu können. Dieses Jahr wollen wir noch vorsichtiger sein, kostet es auch ein Mehr an Zeit.

https://www.fischundfleisch.com/susi-blue/der-tod-des-erdkroeten-weibchens-33351

Viele Weibchen reservieren sich unterwegs ihr Männchen schon vor dem Ziel und tragen es dann huckepack zum Wasser. So brauchen die ledigen Männchen nächtens im Teich nicht mehr lange nach einem Weibchen zu rufen.

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Am kommenden Wochenende soll es noch einmal sehr frostig werden, danach dürfte der Wanderschaft nichts mehr im Weg stehen. Wir haben schon alles vorbereitet, denn unser 'Biotop' im Garten ist auch ein beliebter Laichplatz. Für dieses Jahr haben wir uns überlegt, ob wir ein klein wenig in die Natur eingreifen und Babyfrösche und Babykröten vor ihrem sicheren Tod bewahren sollen, sobald sie das Wasser verlassen haben. Die kleinen Kröten sind kaum drei Zentimeter groß, wenn sie an Land gehen und fallen der nächstbesten Freigänger-Katze oder einer hungrigen Krähe zum Opfer. Für eine Katze, die zu Hause gefüttert wird, ist es nur Jagdspaß, die Kröte jedoch verliert ihr Leben, das 12 Jahre dauern könnte statt weniger Wochen.

Im vorletzten Sommer hatten wir ein Ringelnatter-Pärchen im Garten wohnen, das sich fleissig an den Kaulquappen labte. Wie Pfeile schossen die Schlangen bei Tag durch das Wasser und schnappten sich die kleinen, strampelnden Dinger! :( Es grenzte an ein Wunder, dass einige Kaulquappen überlebten.

Letzten Sommer sahen wir die Schlangen nicht, es gab aber auch weniger Nachwuchs bei Kröten und Fröschen.

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Amphibien stehen unter Schutz und gelten in Europa als gefährdet. Man darf sie weder umsiedeln noch sich sonstwie in ihren Lebenszyklus einmischen. Das ist der Grund, warum wir sie vom ersten Tag an im Garten haben und selbst auf das große Vergnügen im Wasser verzichten. Wer badet schon gerne mit Kröten? Wegen der Laich im ehemaligen Pool mit Unterwasserbeleuchtung und Gegenstromanlage mussten wir uns einen aufblasbaren Pool anschaffen, der längst nicht den Badespaß bietet, wie ihn unsere Kröten haben. Was tut man nicht alles für die Tiere? Schließlich waren sie vor uns da. Als wir das Grundstück bezogen, war die Laich bereits in vollem Gange. Wären sie erst später gekommen, hätten sie den aufblasbaren Pool bekommen. ;)

Umsiedeln wäre möglich, aber aufwendig gewesen, da wir im ersten Sommer Hunderte, wenn nicht Tausende von Kaulquappen hatten. Nach einem Telefonat mit der Umweltschutzbehörde nahmen wird dann davon Abstand. Die Umsiedelung wurde uns zwar nicht ausdrücklich verboten, aber auch nicht konkret erlaubt...

Im letzten Sommer bat mich ein Nachbar um ein paar Kaulquappen. Er ist Ökologieprofessor im Ruhestand und legte sich extra einen Teich für die Tierchen an. Schweren Herzens schenkte ich ihm zwanzig Kaulquappen. Wir sind gespannt, ob sie überlebt haben. Die Tiere sind dermaßen auf 'ihr' Gewässer eingeschworen, dass ein Milieuwechsel, selbst wenn man sie mit dem Wasser umsiedelt, den Tod für sie bedeuten kann. :(

Frösche gewöhnen sich leichter um. Aber Erdkröten sind absolut standorttreu.

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Silvia Jelincic

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gloriaviennae

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