
Screenshot | globallookpress.com | kontextualisiert von DeepThought
Ich bin klein, mein Herz ist rein, ...drum lasst uns gute Freunde sein. Oder vielleicht doch eher ...noch mehr Milliarden, das wär' fein? Oder noch mehr Waffen? Oder beides? Oder gar ...drum lasst in die EU uns rein? So oder so, um Freundschaft dürfte es jedenfalls nicht gegangen sein, als die "Koalition der Willigen" samt der neuen europäischen Führerbohnenstange in spe nicht wie ursprünglich geplant schon am 9. Mai, sondern "aus Gründen" erst am 10. Mai, dem Ex-Kok... äh, Komiker ihre Aufwartung in Kiew machten, um das weitere Vorgehen bezüglich des offenbar nicht enden dürfenden Gemetzels in der Ukraine zu bequatschen.
Interessant wäre hierbei natürlich zu erfahren, was neben dem offiziell verlautbarten Inhalt der Gespräche noch so alles in Zel's Hinterzimmer bei einem Gläschen Krimsekt – und wer weiß, was noch – ausbaldowert wurde. Ging es um neue Lieferwege bzw. Nachschubrouten für Waffen und Munition, nachdem die bisherigen ja offenkundig nicht mehr ganz so sicher sind? Oder vielleicht um das Durchstechen von Zugangsdaten für Konten, auf denen russisches Auslandsvermögen gut gekühlt auf Abhebung durch laut "regelbasierter Ordnung" legitimierte und durch und durch "demokratische Vermögensverwalter" wartet? Vielleicht wurde auch einmal mehr über die bekannte Obsession aller Beteiligten, die Krimbrücke zu zerstören, diskutiert.

Der keine-Angst-vor-einem-Atomkrieg-mit-Russland-Habende könnte dazu folgenden pragmatischen Geistesblitz gehabt haben: Pssst, nicht weitersagen, wir liefern die Taurus-Raketen jetzt völlig anonym über einen Mittelsmann bei Amazon oder gegebenenfalls mit Drohnen, damit kein deutscher LKW-Fahrer oder die Deutsche Bahn sie in die Ukraine transportieren und dadurch gar einen Kriegseintritt Deutschlands provozieren muss. Wo kämen wir denn da hin? Die CDU... äh, Deutschland als Kriegspartei, wo kämen wir denn da sowas von hin? Jedenfalls dürfte es beim nichtoffiziellen Teil des Gequatsches – wenn man dem geleakten Foto oben Glauben schenkt – recht ungezwungen zugegangen sein.
Trotz der hier natürlich sarkastisch unterstellten Ungezwungenheit beim gemütlichen Tête-à-Tête dieser politischen und diplomatischen Tiefflieger, würde es mich trotzdem interessieren, was denn bei ihrem ganzen Gequatsche herausgekommen ist. Allzuviel wohl nicht, wenn man die üblichen unisono-Meldungen der Narrativmedien so liest.
Dort erfuhr man zum Beispiel, dass sich die Herren einig waren, dass es ab Montag dem 12. Mai eine "vollständige und bedingungslose Waffenruhe von mindestens 30 Tagen geben muss, um Raum für Diplomatie zu schaffen" und dass diese "per Definition nicht durch Bedingungen eingeschränkt werden kann". Aha.
Sie forderten zudem, "dass die Waffenruhe umfassend ist: in der Luft, auf See und an Land" und betonten, "dass dies eine wirksame Überwachung erfordert, die in enger Abstimmung mit den Vereinigten Staaten erfolgreich umgesetzt werden kann". Doppel-Aha.
Man kam schlussendlich überein, "wenn Russland eine vollständige und bedingungslose Waffenruhe ablehnt, sollten strengere Sanktionen gegen seinen Banken- und Energiesektor angewendet werden, die auf fossile Brennstoffe, Öl und die Schattenflotte abzielen" und vereinbarte, "das mächtige 17. EU-Sanktionspaket zu verabschieden und es mit den von Großbritannien und Norwegen sowie den Vereinigten Staaten verhängten Sanktionen zu koordinieren".
Die Frage bezüglich "der effektiven Nutzung eingefrorener russischer Vermögenswerte" wolle man beim nächsten G7-Gipfel besprechen, jedoch bekräftigten sie ihre Bereitschaft, "die Verteidigung der Ukraine, insbesondere die ukrainische Armee, weiter zu stärken".
Kurz gesagt: Im Westen nichts Neues und im Osten fortdauerndes Gemetzel.
Wenn man von dem konsequenzlos verstrichenen Ultimatum bezüglich der 30-tägigen Waffenruhe (welches man wohl stellte, weil man beleidigt war, dass man nicht zu den Verhandlungen in Istanbul eingeladen wurde) und dem "mächtigen 17. EU-Sanktionspaket" (welches den Russen wohl nur ein müdes Lächeln abringen dürfte) einmal absieht, war das Treffen doch ein voller Erfolg: Man konnte zum x-ten Male bekunden, dass man die Ukraine als Verteidiger "unserer Demokratie" bzw. die ukrainische Armee "weiter zu stärken" gedenke. Koste es, was es wolle. Man habe ja noch "eingefrorene" Rücklagen, über deren "effektive Nutzung" man beim nächsten G7-Labertreffen weiterquatschen will. Na, da werden sich ukrainische wie russische Soldaten und sicher auch das ukrainische Volk ganz doll freuen.
Der Weg bis dahin wird wohl weiter mit Leichen gepflastert werden, aber das ist ja wie bereits gesagt nichts Neues: "Business as usual" und "Slava Ukraini"!
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