AFD und FPÖ stellen sich ja dar als große Oppositionsbewegungen, als Anti-EU-Bewegungen oder als Anti-EZB-Bewegungen (bei der AFD war die Euro-Frage/Währungsfrage sogar Gründungsmotiv, auch wenn sich die Politik der AFD danach schnell wandelte, weil das "Migrationsthema" als zugkräftig und wahlsiegessicherer galt).

Beide Parteien, sowohl AFD als auch FPÖ sprechen sich heute für die Erhaltung des Bargelds als sogenannten "Freiheits-"Aspekt aus und wehren sich gegen zentrale Erfassung.

Die FPÖ formuliert Petitionen mit dem Titel "Festung Bargeld". Und die AFD denkt da ähnlich.

Was beide Parteien allerdings vertuschen, ist, dass in Zeiten der hohen Inflation Bargeld stark schwundsüchtig ist und ganz und gar keine Festung.

Um Sparern Entschädigungen für erlittene Inflationsschäden gewähren zu können, ist Bargeld denkbar ungeeignet.

Denn um nachzuweisen, dass man über einen längeren Zeitraum geldwertes Vermögen besessen hat, ist eine kontinuierliche Erfassung nötig, die AFD und FPÖ strikt ablehnen.

Bargeld ist zum Nachweis für eine Berechtigung auf Inflationsentschädigung ungeeignet, weil zum Beispiel zehn verschiedene Personen mit denselben 10.000 Euro Bargeld Notariatsakte errichten könnten, und dann betrügerischerweise die Zehnfache Inflations-Entschädigung fordern könnten, also in Summe für 100.000 Euro.

Die AFD und die FPÖ, die normalerweise die großen EZB-Kritiker schauspielern, agieren hier als EZB-Verbündette und EZB-Komplizen in der Sache der "finanziellen Repression", in der Sache der zwangsweisen Sparerenteignung (und Sparerinnenenteignung). Und zynischerweise bzw. verlogenerweise bezeichnen AFD und FPÖ das sogar als "Freiheitsgewinn", wenn die kleinen Sparer durch Inflation zwangsenteignet werden.

In der Politik der AFD und der FPÖ geht es also scheinbar nicht um Geld als Wertaufbewahrungsmittel, sondern um Geld als Zahlungsmittel. Das ist aber die Art und Weise, wie Reiche und Superreiche den Umgang mit Geld handhaben: viel Vermögen in Sachwerten, wenig bis nichts, bzw. nur das für den aktuellen Zahlungsverkehr Nötige in Geld, egal, ob Bargeld oder Kontogeld.

Hingegen für den kleinen Sparer (und die kleine Sparerin) sieht die Sache ganz anders aus: wenn man Erspartes für eine halbe Eigentumswohnung hat und keinen Kredit bekommt, zum Beispiel wegen zu geringem Vermögen, zu geringem Einkommen oder verschärften Bankwesengesetzen, dann kann man kaum oder schwer wechseln in Sachwerte wie zum Beispiel eine Eigentumswohnung.

So gesehen stellen sich AFD und FPÖ, die so tun, als wären sie die Partei des "kleinen Mannes", eher so dar, als wären sie die Parteien gegen den "kleinen Mann", eben weil beide Parteien Inflationsentschädigung ablehnen, genauso wie sie im Interesse der Reichen und Superreichen Vermögenssteuern ablehnen.

Aber in Wirklichkeit wären Vermögenssteuern, die die Reichen und Superreichen treffen, auch eine Möglichkeit, Inflationsentschädigung für kleine Sparer und Sparerinnen zu finanzieren.

Aber in diesem Konflikt zwischen kleinen Sparern und Superreichen positionieren sich die Parteien FPÖ und AFD als Parteien der Superreichen, die den kleinen Sparern Inflationsentschädigung verweigern.

Sie tun zwar so, als ginge es um die Freiheit für Jedermann, aber in Wirklichkeit nutzt inflationär-schwindsüchtiges Bargelkd nur den Reichen und Superreichen, die es als reines Zahlungsmittel verwenden, hingegen schadet den kleinen Sparern, die es als Wertaufbewahrungsmittel dringend brauchen würden.

Aber das Bargeld, das FPÖ und AFD propagieren hat nicht nur Zahlungsmittelfunktion und Wertaufbewahrungsfunktion, sondern es hat auch Betrugs- und Verbrechensfunktion.

Für Eher-Männer-Parteien, wie FPÖ und AFD das sind, ist es besonders wichtig, dass der Mann mittels Bargeld seine Frau belügen kann, was den heimlichen Bordellbesuch betrifft.

Aber das ist noch das geringere: Bargeldzahlungen ermöglichen auch Steuerhinterziehung, und damit sind wir im Bereich des Illegalen, des Kriminellen.

Aber mit Bargeld kann man auch Auftragsmöder bezahlen.

Dieser ständige Kreislauf aus Staatsschuldenaufbau und Weginflationierung der Staatsschulden durch Enteignung der kleinen Sparer (Reiche flüchten in Sachwerte) ist auch eine riesige asoziale Umverteilung von Unten, bzw. Eher-Unten nach Oben. ein großer Teil der heutigen Staatsschulden stammt übrigens aus der Vor-Euro-Zeit. Mit der Euro-Einführung wurden die nationalen Staatsschulden in der Nationalwährung auf Euro umgestellt. Auch wenn es bei oberflächlicher Betrachtung so aussehen mag und auch wenn Rechtsextremisten der EZB und Lagarde so tun, als sei die EZB und Lagarde an der heutigen Inflation schuld, so sollte man die Mitschuld der nationalen Staatsschulden aus der Vor-Euro-Zeit nicht unerwähnt lassen.

Die Hauptleidtragenden der Inflation sind die kleinen Sparer. Nicht die Reichen, die oft profitieren dadurch, dass sie wegen der Niedrigzinspolitik günstige Kredite für ihre Unternehmen bekommen.

Ebensowenig sind die Hauptleidtragenden der Inflation die sogenannten "Lohnabhängigen", die stattliche Lohnabschlüsse erhielten und erhalten in Zeiten der Inflation, zuletzt 8 bis 10%, was weit über den 0 bis 3% Nominal-Zinsen liegt, die Sparer bekommen. Und selbst diese 3% Nominal-Zinsen bedeuten bei einer Inflation (Geldentwertung) von 10% einen Negativrealzins von 7%.

Die FPÖ hat ja in Niederösterreich Corona-Entschädigungen durchgesetzt, auch für diejenigen, die z.B. die Lockdowns brachen und in den Lockdowns illegalen Wucherhandel betrieben, d.h. mit überhöhten Preisen verkauften.

Allerdings bei den Inflationsgeschädigten sieht das ganz anders aus, um diese zu entschädigen, müsste man die Vermögenssteuern einführen, die AFD und FPÖ immer abgelehnt haben.

So bleibt den kleinen Sparern neben der "finanziellen Repression", also diktatorisch-unausweichlichen Enteignung nur die politische Repression, also dass keine Partei ihre Interessen vertritt, auch deswegen, weil sich die kleinen Sparer irgendwie zwischen den beiden mächtigen Lagern befinden, den Arbeitgebern und Reichen einerseits und den Arbeitnehmern andererseits. Und zwischen diesen beiden Mühlsteinen werden die kleinen Sparer zerrieben, und können nur zuschauen, wie ihr kleines Vermögen dahinschrumpft. Und sie können nicht einmal eine Partei wählen, die ihre Interessen vertritt, weil es keine derartige Partei gibt.

Eine derartige Situation beinhält klassisch eine gewisse Terrorismus-Gefahr - Gruppen, die innerhalb einer sogenannten Demokratie keine Vertretung, keine Partei haben, neigen oftmals zu Terrorismus. Aber den anderen Parteien ist das egal - sie sind festgenagelt entweder auf die Reichen und Superreichen oder auf die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen.

Inflation ist übrigens eine Art Vermögenssteuer oder Vermögensteilsteuer - eine Art Steuer auf geldwertes Vermögen.

Pixabay License / geralt https://pixabay.com/de/illustrations/geld-w%C3%A4hrung-euro-inflation-5098144/

Wie lange dauert es, bei ein Hunderteuroschein bei einer Inflation von 12% den Wert, bzw. die Kaufkraft von heutigen 10 Euro hat? Die Antwort: 18 Jahre.

Eine Inflationsentschädigung finanziert durch Vermögenssteuern und/oder Pensionsnichterhöhungen und/oder Sozialkürzungen würde die Politik auch zu nachhaltigem Wirtschaften bewegen, ohne den permanenten Kreislauf aus Schuldenmachen und Sparerenteignung. Und eine derartige Inflationsentschädigung könnte entweder vollständig oder sozial gestaffelt erfolgen, also dass Sozial Schwache mehr Inflationsentschädigung bekommen als Andere. Und einer solcher vermögenssteuerfinanzierter Inflationsausgleich könnte auch zeitlich befristet/begrenzt werden auf Phasen der Inflation. Auch das könnte ein Anreiz sein für die Politik, Staatsverschuldung einzugrenzen, um Steuererhöhungen bzw. Vermögenssteuern zu vermeiden.

EP / EU / CC-BY-SA 4.0 https://de.wikipedia.org/wiki/Christine_Lagarde#/media/Datei:Christine_Lagarde_(cropped).jpg

EZB-Chefin Christine Lagarde: offizielles Feindbild von FPÖ und AFD, aber inoffizielle Verbündete von FPÖ und AFD bei der Enteignung der kleine Sparer durch Inflation, weil diese Zwangsenteignung der Sparer die einzige Möglichkeit ist, mit den hohen Staatsschulden ohne Vermögenssteuern "fertig" zu werden ?

Christine Lagarde wurde übrigens wegen "Unterlassung der Verhinderung, dass andere Verbrechen begehen", z.B. Unterschlagung, straflos verurteilt, was Rechtsextremisten und Rechtspopulisten in ganz Europa fälschlicherweise zu einem Schwerverbrechen hochstilisieren. Diese Verfälschung und Hochstilisisierung dieser straflosen Verurteilung dient vielleicht auch dazu, um davon abzulenken, dass AFD und FPÖ oft die Politik von Lagarde unterstützen, die kleinen Sparer zu enteignen.

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