[Short Story] Carrie und Nora – Teil 2

Hier ein Link zu Carrie und Nora - Teil 1, falls ihn jemand noch nicht gelesen haben sollte!

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Frank grinste. Er genoss es. Er hatte sichtlich seine Freude daran. Er hatte ein funkeln in den Augen. Ein diabolisches. Ein bösartiges. Er zog langsam die kalte, harte Klinge aus dem warmen, weichen Fleisch. Ein Schwall Blut folgte der Klinge aus der klaffenden Wunde. „Also? Hast du deine Meinung nun geändert?“ fragte er Nora. Diese biss jedoch die Zähne zusammen und kniff ihre Augen zu. „Nein? Schön.“ Erneut holte Frank mit dem Arm aus und ließ die Klinge in das Fleisch sausen. Ein paar Zentimeter neben der letzten Einstichstelle. Erneut durchdrang ein Schrei den Raum. Erneut durchdrang ein Schrei die Leiber der Anwesenden. Frank drehte die Klinge noch ein wenig um den Schrei noch schmerzerfüllter klingen zu lassen. „OKAY. Ich sag es ja, aber bitte hört auf damit.“ schrie Nora. Frank grinste zufrieden. „Na also, geht doch.“ Er zog das Messer aus Carrie's Fleisch, woraufhin erneut ein Schwall Blut über ihren Arm floss. „Nun? Wie komm ich in diesen Panikraum?“ - „Du … du musst an Jodie Fosters Biografie ziehen.“ - „Jodie Fosters Biografie .. warum bin ich da nicht drauf gekommen? Jodie Foster - Panic Room – ein wenig offensichtlich, möchte man fast meinen.“ Er nickte Julie zu, woraufhin diese sich in die Küche begab und wenig später mit einer Küchenrolle wieder kam.

Während Julie ein paar Blätter Küchenrolle auf Carrie's Wunde presste um die Blutung zu stoppen, zog Frank an dem besagten Buch. Nach einem leisen 'Klick' sprang das Bücherregal ein Stück hervor. Frank zog an dem Regal und konnte es einfach wie eine Tür öffnen. Dahinter war ein kleiner Raum. Ein Bett stand darin, ein Monitor der die Bilder der Überwachungskamera zeigte, ein kleines Kästchen auf dem ein paar Taschenlampen standen und einiges Kleinzeug herumlag. Das Ganze wurde von einer nackten Glühbirne beleuchtet, die an der Decke hing. Frank verließ den Raum wieder und sagte zu Julie „Hilf mir mal.“ Gemeinsam räumten sie den Panikraum aus, bis nur noch die nackte Glühbirne an der Decke darin war. „Wunderbar, wunderbar.“ Mit diesen Worten ging Frank zu seinem Auto, holte einen weiteren Koffer und begab sich damit in den Panikraum. Er schloss ihn und kurz darauf waren einige Bohr-, Hämmer- und Sägegeräusche zu hören. Julie wandte sich unterdessen an die beiden Männer. „Nun, wer von euch beiden möchte etwas Spaß haben?“

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„Wisst ihr, Frank ist ganz okay, aber er hat zu wenig Spaß bei der Sache. Wir wollen euch ja nicht immerzu nur quälen. Am Schluss sterbt ihr uns noch an einer kranken Seele. Nein, ich bin dafür, dass es auch mal etwas angenehmes geben sollte, als Ausgleich sozusagen.“ Sie richtete sich an Kevin. „Was willst du denn tun? Wie könnten wir etwas Spaß haben?“ - „Du könntest uns losbinden.“ - „Und dann?“ - „Und dann verlassen wir dieses Haus. Ihr lasst uns am Leben und wir verraten dafür niemanden, dass ihr das hier mit uns getan habt.“ - „Ach wie langweilig. Das ist doch nicht lustig. Zudem Frank seine Wut womöglich an mir auslassen könnte wenn ich euch davonlaufen lasse und das kann ich nicht riskieren.“ Julie hockte sich vor Kevin hin. „Es muss doch irgendetwas geben, was Spaß macht, hmmm ...“ Sie legte einen Finger an ihr Kinn und sah nach oben. Dann lächelte sie und fragte: „Stehst du auf Sex, Kevin?“

Er zögerte kurz, antwortete aber kurz darauf „Ja, tu ich.“ - „Natürlich tust du das. Du bist ein Mann. Männer stehen alle auf Sex. Ich wollte nur wissen ob du ehrlich zu mir bist. Und da du es bist, bringt dir das schon mal einen Pluspunkt. Hast du grade etwas Lust auf Sex, Kevin?“ fragte sie ihn und fuhr mit ihrer Hand an seinem Oberschenkel hoch. „WIE BITTE??? FINGER WEG“ schrie Carrie, völlig in Rage. Julie drehte sich zu Carrie und warf ihr einen bösen Blick zu. „Nun, ich lass deinen kleinen Gefühlsausbruch mal ausnahmsweise durchgehen .. Aber beim nächsten mal wenn du mich unterbrichst, musst du mit Konsequenzen rechnen … wir haben Regeln, vergiss das nicht.“ Julie drehte sich wieder zu Kevin. „Okay, da deine Freundin so emotional reagiert, frag ich anders: Hast du Lust auf einen Blowjob, Kevin?“ Dieser sah Julie verdutzt an, richtete seine Blicke kurz auf Carrie, die vor Wut zu schäumen schien, jedoch sehr damit zu kämpfen hatte, nicht erneut los zu brüllen. Kevin sah wieder zu Julie. „nun, was ist?“ fragte diese, sichtlich etwas genervt. Kevin wusste, dass er mitspielen musste, wenn auch er damit seine Freundin verärgern würde. Aber es würde sie zumindest länger am Leben halten, würde er sagen was Julie hören wollte. „Ja klar hab ich Lust auf einen BJ.“ antwortete er Julie.

„Sehr gut“ sagte diese, sichtlich fröhlicher. „Ich sag dir wie es ablaufen wird. Ich werde dich losbinden. Du wirst genau das tun was ich dir sage. Du bekommst einen Blowjob und dann werd ich dich wieder festbinden. Solltest du jedoch irgendwelche faulen Tricks versuchen,“ Julie zog ihre Pistole hervor „so wirst du das bitter bereuen, hast du verstanden?“ Kevin blickte in den Lauf der Pistole und nickte. „Sehr gut“ sagte Julie und begab sich hinter Kevin um ihn loszubinden. Als Kevin seine Fesseln los war, befahl Julie ihm, aufzustehen. Als er aufstand warf er einen Blick zu Carrie, die ihn mit finsterer Miene ansah. Wäre sie nicht an einen Stuhl festgebunden gewesen, so hätte sie ihn schon in der Luft zerrissen. So aber konnte sie ihre Wut nur in sich hineinfressen und versuchen, sich zurück zu halten, sodass ihr kein erneuter Fauxpas passierte. „Zieh die Hose aus“ befahl Julie. Widerstandslos tat Kevin wie ihm befohlen wurde. „Die Boxershort auch. Wir wollen doch alle sehen, was du so zu bieten hast.“ Er zog die Boxershort nach unten und stand nun untenrum nackt vor allen anwesenden. „Nett, sehr nett.“ kommentierte Julie ihren Blick auf Kevins Penis. „Bring ihn jetzt zum stehen.“

Kevin legte Hand an seinen Penis und durch ein paar Handbewegungen brachte er ihn nach ein paar Momente zum stehen, sodass der Penis seine ganze Größe entfaltete. „SEHR nett.“ kommentierte Julie erneut. „Nun geh rüber zu Tom.“ Kevin blickte Julie etwas verdutzt an, tat aber wie ihm befohlen wurde und stellte sich neben Tom. Julie seufzte. „Nicht neben Tom. VOR ihn. Wie soll er dir sonst einen blasen?“ Alle blickten Julie nach diesem Satz verwirrt an, besonders Kevin und Tom. „Was? Hast du geglaubt ich würde dir deinen Schwanz lutschen? Deine Freundin hätte mich erschlagen, wenn ich das getan hätte. Also muss dir dein Freund einen blasen, so ist es vermutlich nicht so schlimm für sie, hab ich nicht recht, Schätzchen?“ sagte Julie und warf einen Blick auf Carrie. Diese war jedoch zu perplex um zu antworten und starrte Julie nur fassungslos an. Dann warf sie einen Blick auf Kevin und Tom. Dann wieder auf Julie. „Siehst du Kevin, sie hat nichts dagegen. Also, hopp hopp, mach schnell bevor dein kleiner Freund wieder schlaff wird.“

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Kevin stand nur regungslos da und wusste nicht so recht, was er nun tun sollte. Julie seufzte genervt und begab sich hinter Carrie. Sie zog ihr Messer hervor und legte es Carrie an den Hals. „Ich sagte du sollst dir von Tom einen lutschen lassen, oder hab ich mich undeutlich ausgedrückt?“ - „Nein, nein ..“ stammelte Kevin und stellte sich vor Tom. „Also los Tom, gib dein Bestes.“ sagte Julie und fuhr ein wenig mit der Messerspitze an Carrie's Kehle entlang. Kevin und Tom sahen sich an. Tom öffnete zaghaft den Mund, und Kevin bewegte seinen Schwanz darauf zu. Kurz bevor Kevins Schwanz in Toms Mund glitt, schlossen beide die Augen. Die unbehaglichkeit während Tom den Schwanz von Kevin im Mund hatte, stand beiden Männern ins Gesicht geschrieben. Zudem hatte Tom immer wieder Mühe, nicht kotzen zu müssen. Carrie und Nora sahen nur fassungslos zu, während Julie sichtlich Freude daran hatte. „Ja, du machst das gut Tom.

Fühlt es sich nicht toll an, Kevins langen, harten Schwanz im Mund zu haben? Ja, bestimmt fühlt es sich gut an. Pass aber mit deinen Zähnen auf, nicht dass du Kevins Prachtschwanz verletzt.“ Während die beiden Männer unter ekel ihr Treiben fortführten, begab sich Julie zu Nora. „Ihr habt schon zwei tolle Männer, das muss man euch lassen. Nicht viele würden das tun, nur um ein wenig weiterleben zu können. Wir haben schon einige deswegen zu schnell verloren und zu wenig Spaß gehabt. Schön, dass zumindest ihr solche Kämpfer seid.“ sagte Julie zu Nora, während sie Kevin und Tom zusah. Nach etwa 10 Minuten beendete Julie das Ganze, indem sie sagte „Gut, das reicht jetzt. Das habt ihr beiden toll gemacht. Kevin, du darfst dich wieder anziehen.“ Kevin zog seinen Schwanz aus Toms Mund und begab sich zu seinen Sachen um sich wieder anzuziehen. Ihm und Tom waren der Ekel und die Scham buchstäblich ins Gesicht geschrieben. „Nun setz dich wieder auf deinen Stuhl, damit ich dich wieder festbinden kann, bevor Frank etwas mitbekommt.“

Kevin setzte sich wieder auf den Stuhl und gab seine Hände hinter die Lehne um wieder festgebunden zu werden. Als Julie gerade bei ihm vorbeigehen wollte um ihn festzubinden, sprang er jedoch hoch und riss sie zu Boden. Ihre Pistole wurde durch die Wucht aus ihrer Hand geschleudert und ihr Messer kam ein paar Zentimeter neben ihr zum liegen. „Geh runter von mir du Mistkerl“ schrie Julie, während sie verzweifelt versuchte, sich aus Kevins festen Griff zu befreien. Dieser jedoch hielt sie so fest, sodass es ihr unmöglich war frei zu kommen. Kevin lockerte rasch seinen Griff mit der rechten Hand und schlug Julie ins Gesicht. Danach fixierte er sie schnell wieder. „Sehr gut Baby, mach die Schlampe fertig“ feuerte Carrie ihren Freund an. Dieser setzte daraufhin noch einmal mit ein paar Schlägen nach und man merkte wie Julie sichtlich schwächer und benommener wurde. Kevin nutzte die Gelegenheit, lockerte seinen Griff zum letzten Mal und griff nach dem Messer. Er bekam es zu fassen und holte gerade zum zustechen aus, als es einen lauten Knall gab und für einen Moment die Szenerie in Totenstille getaucht wurde. Man konnte sogar die leere Patronenhülse auf dem Boden aufschlagen hören.

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Aus dem Loch an Kevins Stirn trat nun ein Fluss aus Blut aus und Kevin sackte schließlich auf Julie zusammen. „NEIN. NEIN. NEEEEIN.“ schrie Carrie und versuchte sich mit aller Gewalt und unter Tränen von ihrem Stuhl loszureißen. Tom war wie paralysiert. Er brachte keinen Ton heraus und starrte nur auf Kevin. Julie stieß diesen unterdessen von sich runter und stand wieder auf. Ihre linke Gesichtshälfte war von blauen Flecken und kleinen Abschürfungen übersät. Tom starrte immer noch auf Kevin, um dessen Kopf sich mittlerweile eine kleine Blutlache bildete. Nora starrte direkt auf Frank, der beim Eingang zum Panikraum stand und den Arm mit seiner rauchenden Waffe immer noch gehoben hielt. Langsam ließ er den Arm sinken und steckte seine Waffe wieder ein. „Was zur Hölle ist denn hier los?“ schrie Frank. „Man kann euch nicht einen Moment alleine lassen. Seht ihr das?“ sagte er und deutete auf Kevin.“Das hätte nicht sein müssen, wenn ihr unsere Regeln befolgt hättet. Aber nein, er musste ja den Helden spielen. Das hier ist kein Film oder Videospiel.

Es gibt keinen Helden im echten Leben. Zumindest keinen der seine 'Heldentat' überlebt hat. Das hier passiert im echten Leben, wenn jemand versucht den Helden zu spielen. Er stirbt.“ Julie holte sich unterdessen ihre Pistole wieder, die in einer Ecke des Raumes lag. Danach ging sie zu Kevin und riss ihm das Messer aus seinen toten Fingern. Sie sah Carrie wütend an, die immer noch schrie und Tränen in den Augen hatte. Julie ging zu Carrie und versetzte ihr einen dermaßen harten Schlag, dass sie mitsamt ihrem Stuhl umfiel und bewusstlos wurde. „Du nennst mich Schlampe? Na warte, dir werde ich Manieren beibringen.“ Julie löste die Fesseln der bewusstlosen Carrie und fing an sie auszuziehen. „Was zur Hölle machst du da?“ schrie Frank. Julie sah diesen nicht einmal an und antwortete „Ihr eine Lektion erteilen, die sie nie vergisst. Hol du unterdessen den Camcorder.“ - „Jetzt schon?“ - „JA. JETZT!“ schrie Julie, völlig wutentbrannt.

Frank ging nach draußen zu seinem Wagen, holte den Camcorder aus seinem Handschuhfach und begab sich wieder in das Häuschen. Als er zurückkam, stand Julie neben einer nackten Carrie und lachte. „Das errätst du nie“ sagte sie „die kleine Fotze hat ein Muschipiercing. Tja, es stimmt also doch, was man über stille Wasser sagt.“ Frank stellte kommentarlos den Camcorder auf den Tisch. „Ich werd die kleine mal in den Panikraum bringen. Sieh du unterdessen, dass die beiden hier keinen Blödsinn anstellen.“ sagte Julie mit ernsterer Stimme, nahm Carrie an den Haaren und schliff sie hinter sich in den Panikraum.

Man hörte ein paar Ketten klirren und einige Schlösser klicken und klacken und nach ein paar Minuten kam Julie wieder aus dem Panikraum heraus. Nora hatte sich unterdessen wieder etwas gesammelt und stellte eine Frage, die noch unbeantwortet war. „Warum macht ihr das mit uns? Was haben wir euch getan?“ - „Keine Ahnung. Aus Spaß? Ist es nicht viel unheimlicher, wenn es keinen Grund, kein Motiv gibt? Hatte Norman Bates ein Motiv? Nein. Weiß jemand was Hannibal Lector dazu veranlasste Menschen zu essen? Ich glaube nicht. Warum hat Josef Fritzl seine Tochter bei sich im Keller eingesperrt und über 24 Jahre lang vergewaltigt? Kein Grund. Siehst du, es ist gleich viel grausamer, wenn kein Motiv vorhanden ist. Aber Spaß beiseite. Natürlich haben wir ein Motiv, du wirst es schon noch früh genug erfahren, keine Angst.“ antwortete ihr Frank.

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Es vergingen etwa 20 Minuten, bis Carrie wieder zu sich kam. Sie fing leise an, um Hilfe zu rufen. „Ah, sie ist erwacht.“ sagte Julie freudig. „Ich werde mich mal um sie kümmern. Zeig du Nora unterdessen das Video.“ sagte sie zu Frank. Julie begab sich mit dem kleinen Metallkoffer voller Messer und Zangen in den Panikraum und schloss die Tür hinter sich. „Sieh an, sieh an, wer da erwacht ist.“ sagte sie zu Carrie, die durch Ketten an der Decke und am Boden in der Luft hing, ihre Arme und Beine weit von sich gespreizt. „Was … Was soll das hier?“ fragte Carrie voller Angst. „Nun, ich hab dir doch gesagt, es gibt Regeln und Konsequenzen .. Du hast eine Regel gebrochen und spürst nun die Konsequenzen.“ - „Es tut mir leid, es tut mir leid“ wimmerte Carrie, Julie blieb jedoch sichtlich unbeeindruckt. „Das hättest du dir früher überlegen müssen, Herzchen.“ Julie öffnete den Metallkoffer und nahm eine Zange heraus.

Sie ging damit zu der nackten Carrie und legte die Zange an ihr Intimpiercing. „Nein, nein, nein, bitte nicht, bitte nicht.“ flehte Carrie unter Tränen. Julie sah zu ihr nach oben und sagte „Das könnte jetzt ein wenig wehtun.“ daraufhin, riss sie mit der Zange an Carrie's Intimpiercing, welches sich seinen Weg aus ihrer Klitoris bahnte und einen Schwall Blut nach sich zog. Carrie schrie mehrmals laut auf, während Julie das blutige Piercing auf den Boden fallen ließ. Blut tropfte aus Carrie's Intimbereich und bildete unter ihr eine kleine Lache. Julie legte die Zange weg und nahm ein Skalpell aus dem Koffer. Ohne ein Wort zu sagen, machte sie einen kleinen Schnitt an Carrie's Brustbein, der von erneuten, gequälten Schreien begleitet wurde. Unterdessen setzte sich Frank neben Nora und klappte das Display des Camcorders auf. Er drückte auf „play“ und hielt den Bildschirm so, dass Nora alles erkennen konnte. In diesem Moment hörte man die ersten Schreie, durch den Panikraum etwas dumpf, die Carrie von sich gab. Nora blickte kurz auf, Richtung Panikraum, richtete ihre Blicke aber danach wieder auf das Display. Zuerst sah man nicht viel. Etwas Finsternis und hin und wieder eine Straßenlaterne. Die wackelige Kameraführung gab zuerst nicht viel preis, als sie jedoch ruhiger wurde und auf ein Haus ausgerichtet wurde, stockte Nora der Atem. Es war das Haus, in dem ihre Eltern und ihre jüngere Schwester lebten.

Unterdessen nahmen die gedämpften Schmerzensschreie von Carrie kontinuierlich zu. Man sah auf dem Display, wie sich die Person mit der Kamera langsam auf das Haus von Noras Eltern zubewegte. Kurz vor der Haustüre gab es einen harten Schnitt und die Kamera befand sich plötzlich im inneren des Hauses. Frank trieb mit seiner Pistole gerade Ihren Vater, ihre Mutter und ihre etwa 4 Jahre alte Schwester zusammen. Er brüllte zuerst herum und man verstand ihn sehr schwer. Man sah, wie Mutter und Vater auf die Knie gingen und die Hände über den Kopf legten, während Frank ihnen mit Noras Schwester gegenüberstand. Julie, die die Kamera führte und immer wieder in freudiges Gelächter ausbrach begab sich hinter Noras Eltern und filmte über ihre Köpfe hinweg frank und Noras Schwester. Das kleine dunkelhaarige Mädchen schien Todesängste durchzustehen, wenngleich auch etwas Verwirrung und Ratlosigkeit in ihrem Blick war. Sie wollte immer wieder zu ihren Eltern laufen, wurde aber stets von Frank zurückgehalten. „Gebt mir die Adresse eurer Tochter“ brüllte Frank, den man mittlerweile schon besser verstehen konnte, da Noras Vater und Mutter nun still waren. Die beiden jedoch antworteten ihm nicht, was Frank noch wütender machte. Unterdessen schienen die Schmerzensschreie von Carrie die aus dem Panikraum drangen an Intensität zu zu nehmen. Sie wurden immer lauter und immer häufiger.

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Frank gab einen Schuss ab, woraufhin die kleine Schwester von Nora sich so erschreckte, dass sie wie versteinert da stand und es nicht mehr wagte sich zu bewegen. „Ich frage euch ein letztes mal,“ brüllte Frank. „Wie lautet die Adresse eurer Tochter?“ Erneut schwiegen Noras Eltern. Frank seufzte genervt und hob den Arm mit seiner Pistole auf die Höhe des Kopfes von Noras Schwester. Er spannte den Finger an und betätigte den Abzug. Nora kam es wie in Zeitlupe vor, was sie sah. Sie sah förmlich wie die Patrone den Lauf der Pistole verließ, eine kleine Distanz in der Luft zurücklegte und sich dann in die Schläfe ihrer Schwester bohrte. Einen Moment später drang sie aus der anderen Seite wieder heraus, riss ein paar Stücke des Schädels mit sich und schlug mit einem Blutfleck auf der Wand ein, während der Körper des kleinen Mädchen zusammensackte. Noras Mutter fing furchtbar zu weinen und zu schreien an und stürzte zu dem kleinen Mädchen hin. Erneut betätigte Frank den Abzug, und der Mutter ereilte das selbe Schicksal wie ihrer Tochter. Frank stand nun vor dem in Tränen aufgelösten, älteren Mann, der sich immer noch auf den Knien vor ihm befand. „Nun? Es ist deine letzte Chance hier lebend raus zukommen. Wo ist deine Tochter?“ - „Auf der Kommode liegt ein kleines schwarzes Adressbuch. Ihr findet ihre Adresse da drin.“ Frank machte sich auf den Weg, das Adressbuch zu holen. Als er wieder zurückkam, fragte Julie „Und, hast du sie?“ - „Jep, steht alles hier drin.“ antwortete er.

Frank stellte sich wieder vor Noras Vater, der sich immer noch auf Knien befand. „Danke, alter Mann. Hättet ihr früher kooperiert, wäre dir das Ganze erspart geblieben. Es gibt da leider nur noch eine Sache ...“ - „Und die wäre?“ fragte Noras Vater, der seinen Blick nicht von seiner toten Frau und seinem toten Kind lösen konnte. Als er jedoch keine Antwort bekam, richtete er seinen Blick auf Frank. „Und die wäre?“ fragte er erneut. „Nun … ich bin ein Lügner.“ antwortete Frank, hob seinen Arm und schoss auch ihm in den Kopf. Julie lachte noch freudig, bevor das Display des Camcorders schwarz wurde. Nora saß fassungslos, mit weit offenem Mund da. Tausende Gedanken schossen ihr durch den Kopf, nicht fähig irgendetwas anderes wahrzunehmen. Es dauerte ein paar Momente, bis ihr Tränen die Wangen runter liefen. Aber Nora schluchzte nicht, sie weinte einfach nur, saß da mit offenem Mund und starrem Blick, während die Tränen nicht zu enden wollen schienen. Tom saß ebenfalls regungslos da. Er konnte zwar nicht sehen was Nora gesehen hatte, konnte es aber hören und sich sein eigenes Bild des grausamen Geschehens machen. Nach ein paar Minuten kam Julie völlig blutverschmiert aus dem Panikraum. Nora und Tom richteten ihre Blicke auf sie und erst da bemerkten sie, dass Carrie's Schreie verstummt waren.

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„Wo … Wo ist Carrie?“ fragte Nora, immer noch völlig desillusioniert von dem, was sie Minuten zuvor gesehen hatte. „Die ist da drin, ruht sich noch ein wenig aus.“ antwortete Julie, während sie sich mit der Küchenrolle das Blut aus dem Gesicht wischte. „Bereite alles für draußen vor.“ sagte Julie zu Frank. Dieser begab sich daraufhin unverzüglich nach draußen. Nora sah ihm noch kurz nach und richtete ihre Blicke wieder auf Julie. „Hat dir Frank schon erzählt warum wir das hier eigentlich machen?“ fragte Julie. Nora schüttelte den Kopf. „Also gut. Dann mach ich das. Sagt dir der Name 'Duni' etwas?“ Nora überlegte kurz und antwortete dann mit „Ja, das war doch Lyras irrer Exfreund.“ - „Pass gut auf deine Wortwahl auf, Fräulein.“ zischte Julie wütend. „Was weißt du noch über ihn? Zum Beispiel als Schriftsteller.“ - „Er hat mal eine Short-Story über die Beziehung zu Lyra verfasst und sie sehr unoriginell 'Eliza' genannt. Jeder wusste sofort, dass Lyra darin gemeint war. Das war auch das letzte mal, dass wir etwas mit ihm zu tun hatten.“ - „Oh … du weißt also nicht, dass er noch zwei weitere Stories geschrieben hat, die mit Lyra zu tun hatten? Dann weißt du auch nicht, dass er im dritten Teil dieser Trilogie auch über dich und Carrie geschrieben hat?“ - „Nein, weiß ich nicht. Ist das wichtig?“ - „Nun, ja schon. Immerhin hat er darin von einer 'Karen' und einer 'Nicky' geschrieben, die rein zufällig viele Gemeinsamkeiten zu dir und Carrie aufweisen.“ - „Und weiter?“ - „Nun, im letzten Teil seiner Trilogie, seid ihr beiden dafür verantwortlich, dass seine Beziehung zu Lyra in die Brüche ging. Und als wär das nicht genug, ist er nie über diesen Verlust hinweggekommen. Er veröffentlichte etwa ein Jahr später ein Buch in dem unter anderem diese drei Stories zu finden waren.

Frank, Ich und viele andere sind große Fans dieses Buches. Und wir sind auch große Fans seines Schreibstiles. Zu Recht wurde er von vielen oft als moderner Bukowski bezeichnet. Aber ein Jahr später, nach seinem dreißigsten Geburtstag, hat er sich schließlich traurigerweise umgebracht, sodass dieses Buch das einzige ist, was er je veröffentlicht hat.. Wusstest du das?“ - „N-N-Nein wusste ich nicht … aber was hat das mit mir, beziehungsweise mit uns zu tun?“ - „Hast du nicht zugehört? Er hat geschrieben, dass Du und 'Karen' an dem Beziehungsende von ihm und 'Eliza' schuld sind, und daher seid ihr auch für seinen Tod verantwortlich. Immerhin weiß doch jeder, wie gern er Autobiographisch geschrieben hat. Deswegen konnten wir euch auch finden. Ein paar Recherchen im Netz und Frank und ich wussten wer die realen Vorbilder für 'Karen' und 'Nicky' waren. Wer wirklich schuld an der ganzen Scheisse ist. Du und Carrie.“ - „Aber .. Aber das ist Blödsinn, wir haben nie etwas getan, was die Beziehung zu den beiden beeinflusst hat.“ - „Du leugnest es also immer noch?

Selbst nachdem er tot ist? Das ist erbärmlich.“ - „Es ist einfach nicht wahr. Es ist nur eine Geschichte. Er hat sie sich aus den Fingern gesaugt.“ - „Ach ja? Aber vorher hast du selbst gesagt, dass man wusste, dass er über Lyra geschrieben hat, nicht wahr?“ - „Ja schon, aber ..“ - „Kein Aber .. sag endlich die Wahrheit. Dass du und Carrie für das Ende der Beziehung und das Ende seines Lebens verantwortlich seid.“ - „Aber es ist NICHT WAHR.“. Völlig außer sich, stand Julie auf, ging zu dem großen Metallkoffer und holte die große Rohrzange hervor. Sie ging damit wortlos zu Tom und schlug ihm mit voller Wucht auf die Kniescheiben, die man beinah zersplittern hören konnte. Tom fing an, vor Schmerzen zu schreien, woraufhin Julie in ihrer Rage mit der Rohrzange auf die Ellenbogen von Tom einschlug, ihm mit voller Wucht in den Schritt schlug und schlussendlich solange auf sein Gesicht einschlug, bis er verstummt war und sein einst schönes Gesicht, nur noch wie ein Haufen matschiger Fleischbrei aussah. Nora schrie währenddessen wie am Spieß, Julie solle aufhören, doch diese war nicht mehr zu bremsen.

Als sie mit Tom fertig war, ließ sie die Rohrzange fallen und begab sich zu Nora. Diese zerrte sie an den Haaren von ihrem Stuhl, über den Fußboden bis zum Panikraum. Als Julie die Tür öffnete, musste sich Nora übergeben. Darin fand sich Carrie, aufgeschlitzt von oben bis unten, ihr innerstes nach außen gewendet. Ihr Herz wurde ihr mit einem langen Nagel in die rechte Hand geschlagen. Ihr Magen und die Gedärme lagen säuberlich aufgestapelt vor ihr. Die Pulsadern hingen ihr aus den aufgeschlitzten Armen wie schlaffe Seile und Blut tropfte immer noch aus ihnen heraus. In Carrie's linker Hand wurden, ebenfalls mit Nägeln, ihre Augen fixiert, die, wie es aussah, aus den Augenhöhlen einfach herausgerissen wurden. „Ein wahres Meisterwerk nicht wahr?

Selbst Jack the Ripper, von dem ich immer noch überzeugt bin, dass es eine Frau war, hätte das nicht schöner hinbekommen.“ sagte Julie stolz, während Nora ihr Werk betrachtete. Julie schnappte Nora wieder an den Haaren und wollte sie nach draußen zerren. Nora fand jedoch an irgendwas halt und hielt sich so gut sie konnte daran fest. Julie seufzte, ging zu dem kleinen Koffer zurück in dem Panikraum und kam mit dem Fleischerbeil wieder heraus. Mehrere male schlug sie mit dem Beil auf Noras Armgelenk ein, bis es, unter großen Schmerzensschreien von Nora, schließlich abriss. Da Julie dies zulange dauerte, ging sie zu dem großen Metallkoffer und kam mit dem Winkelschleifer der das Sägeblatt eingespannt hatte wieder. Sie steckte den Stecker in die Steckdose, drückte auf den Knopf und sägte Nora auch die zweite Hand ab. Blut-besprenkelt zog sie Nora erneut an den Haaren quer über den Boden.

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Sie zog sie über die Türschwelle nach draußen ins Freie, wo es langsam schon hell zu werden begann. Frank hatte unterdessen einen Haufen Holz rund um einen langen Holzpflock gestapelt. „Sind wir bereit?“ fragte Julie ihn. „Ja klar. Hast du ihr schon gesagt, warum wir das machen?“ - „Jap. Sie leugnet es, genauso wie Carrie es getan hat. Aber das hab ich mir von diesen Rückgrat-losen Fotzen auch nicht anders erwartet. Ich hole die letzte Kette aus dem Panikraum, dann können wir die Scheisse hier beenden.“ Julie ging nochmal ins Häuschen und kam mit einer langen Kette zurück. Frank hob Nora unterdessen auf den Holzhaufen und Julie band sie an dem langen Holzpflock fest. Danach übergossen sie alles noch ausgiebig mit Benzin, Nora, sowohl als auch den Holzhaufen auf dem sie stand. „Noch irgendwelche letzten Worte?“ fragte Julie. „Fahr zur Hölle du Miststück“ brüllte ihr Nora entgegen. „Nach dir, Schätzchen.“ Mit diesen Worten entzündete Julie eine Packung Streichhölzer und warf sie ins Bezingetränkte Holz. Im nu stand alles lichterloh in Flammen und unter den Schmerzensschreien der verbrennenden Nora stiegen Frank und Julie in ihren Mustang und verließen diese Szenerie in Richtung des Sonnenaufgangs.

Ende

Nachwort:

Da auf dem Cover-Foto vom ersten Teil von "Carrie und Nora" der Satz "Beruht auf wahren Begebenheiten" zu lesen war, hier eine kleine Stellungnahme dazu: Was genau bedeutet dieser kleine, fast schon unscheinbare Satz? Anhand meiner "Lyra"-Story kann ich es euch sagen, was die Leute denken wenn sie diesen Satz lesen: Die Geschichte ist genauso wie sie hier steht passiert.

Nun, das ist aber nicht der Fall. Meistens ist dieser Satz (zumindest oft im Horror-Genre) nur heisse Luft, ein kleiner Promotion-Trick wenn man so will.

Tobe Hooper's "The Chain Saw Massacre" wurde auch oft für basierend auf wahren Begebenheiten gehalten. Dieser Film basiert aber nur sehr sehr lose auf den Gräueltaten des amerikanischen Serienkillers Ed Gein. Aber mein Lieblingsbeispiel ist "The Strangers" (mit Liv Tyler). Zitat Wikipedia: "Im Vorspann wird erklärt, dass der Film auf einer wahren Begebenheit beruhe und der Fall bis heute nicht vollständig aufgeklärt worden sei. Dies entspricht jedoch nur sehr bedingt der Wahrheit. Das Drehbuch entstand aus der Fantasie des Regisseurs. In seiner Kindheit erkundigten sich ein paar Fremde an der Haustür der Familie nach einem anderen Hausbewohner. Hinterher stellte sich heraus, dass es Einbrecher waren"

Und das selbe hab ich damals bei meiner "Lyra"-Story gemacht. Ich hab gesagt diese Story beruhe auf wahren Begebenheiten, wäre mir in den Sinn gekommen, nachdem die Beziehung zu meiner letzten Freundin in die Brüche ging. Stimmt auch. Hier nochmal der Original-Text aus dem Vorwort: "Diese Geschichte basiert zwar auf wahren Begebenheit, der Inhalt ist aber dennoch frei erfunden, nichts von alldem ist wirklich 100%ig so passiert". Viele die diese Story gelesen haben, haben ihn daher sofort mit meiner letzten Freundin in Verbindung gebracht, dass alles was darin steht wahr ist und deswegen ein Mordstheater gemacht. Der Witz am Rande: Selbst sie hat geglaubt, dass sich diese Story um sie dreht. Und ja, aufgrund ihres Gezeters (is ja logisch dass man das verbreiten muss) hab ich natürlich immer mehr und mehr Beschimpfungen wegen dieser Story gehört, selbst von Leuten die ich noch nicht mal kenne ("Nacherzählungen";). So und hier nun ein kleines Geheimnis: Ja, es stimmt, die "Lyra"-Story basiert auf wahren Begebenheiten, auf einer Beziehung die ich mal geführt habe. Aber sie basiert nicht auf der Person, von der ihr alle denkt.

Und während ich mir so Gedanken darüber gemacht hab, wieviele gestörte Menschen da draussen rumlaufen, ist mir die Idee zu der Story "Carrie und Nora" gekommen. Falls ihr zu einem dieser Menschen gehört, die gedacht haben die "Lyra"-Story handle von meiner letzten Freundin Lisa: Seht die "Carie und Nora" - Story als meinen symbolischen Mittelfinger an euch.

Und damit ich nicht gelogen hab mit meiner "wahre Begebenheit" Behauptung: Die ganze Story basiert lose auf den grausamen Taten des amerikanischen Serienmörders Dennis Rader a.k.a. der BTK-Killer (BTK = Bind-Torture-Kill)

So long, have a nice day ;)

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Grexi

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