„Industrie 4.0“ – die digitale Zukunft (WEF/Davos-2016 Kernthema)

Die Herausforderungen der „Digitalökonomie“ und „Industrie 4.0“ scheinen im Bewusstsein der Österreicher noch nicht überall angekommen zu sein. Unternehmen müssen wegen einer Reihe von digitalen Veränderungen ihre Prozesse anpassen. Wer nicht rasch reagiert, wird von neuen schnelleren Anbietern verdrängt.

7 Millionen Arbeitsplätze werden im Westen durch sie in den nächsten 5 Jahren verschwinden und es werden nicht gleich viel neu entstehen, sondern um rd. 3/4 !!weniger wegen des geringen Substitutionseffektes der Digitalökonomie. „The Futur of Jobs“ – Panels auf der WEF-Website und YouTube. Vertrieb, Logistik, Informatik und das Ingenieurwesen allgemein sind Zukunftsberufe und wer innovative, neue Geschäftsmodelle schafft.

Produktionsunternehmen und Fertigungsstraßen werden komplett automatisiert. Die industrielle Revolution durchwanderte 4 Schritte:

1.0 = Wasserkraft, Dampfkraftmaschinen (Ende 18./19.Jh)

2.0 = Elektromotoren und verstärkte Arbeitsteilung (20.Jh./Fordismus, Taylorimsus)

3.0 = Elektronik, Chips, erste IT-Programme und speicherbare Steuerungen (SPS) (ab 70er-Jahren)

4.0 = vollautomatisierte, selbstlernende sich selbst steuernde Systeme werden viele Arbeitsplätze killen

Der deutsche SAP-Boss Kagermann und Physikprofessor hat 2011 diesen Begriff „Industrie 4.0“ erstmals geprägt. Deutschland subventioniert mit massiven Geldmitteln seit 2012 das neue „Industrie 4.0“ – Konzept, die die deutsche Wirtschaft für die „Digitalökonomie“ zukunftsfähig zu machen.

Österreich befindet sich neben Deutschland, Irland, Schweden, Schweiz und Finnland auch in der Gruppe der Spitzenreiter, jedoch die Politik schläft noch, könnte mehr unterstützen und agiert an zukunftswichtigen Themen vorbei.

Betroffen von „Industrie 4.0“ sind nicht nur Großkonzerne, sondern genauso auch KMU’s. Während heute die Forschung und Entwicklung, die Fertigung, das Lager, der Kundendienst oder die Buchhaltung oft noch getrennte Systeme verwenden, sollen künftig sämtliche Einheiten einer Firma eng miteinander vernetzt operieren. Dank dem Internet der Dinge können beispielsweise einzelne Maschinen sich gegenseitig steuern und untereinander oder mit dem Lagersystem Informationen austauschen. Die Maschine merkt von alleine, wann etwa neue Komponenten aus dem Lager herbeizuschaffen sind oder wann eine andere Maschine für den nächsten Produktionsschritt zu aktivieren ist. All das verspricht, zu einer signifikanten Steigerung der Produktivität beizutragen und eine Reihe neuer Geschäftsmodelle werden entstehen.

Eine Revolution stellt auch die 3D-Drucker dar, wo nunmehr hochkomplexe Teile geformt werden können.

Präventive Wartung:

Neues Geschäftsfeld, wonach eine Maschine oder auch eine Anlage in der Gebäudetechnik selbständig erkennt, dass sie nächstens überholt werden muss. Ist dies der Fall, wird sie den Hersteller oder eine mit der Wartung beauftragte Drittfirma automatisch benachrichtigen.

Wartungsgeschäft (Zukunftsberuf):

künftig noch mehr gefragt, wozu Industriefirmen ein breites Netzwerk von Servicetechnikern benötigen mit den neusten Erfordernissen ausgerüstet künftig vollständig mit den Maschinen oder der Buchhaltung vernetzt. Einsatzort Tabletcomputer.

Additive Fertigung:

Die Additive Fertigung bezeichnet einen Prozess, bei dem auf der Basis von digitalen 3D-Konstruktionsdaten durch das Ablagern von Material schichtweise ein Bauteil aufgebaut/aufgebrannt wird. Immer häufiger wird der Begriff „3D-Druck“ als Synonym für die Additive Fertigung verwendet. Additive Fertigung beschreibt jedoch besser, dass es sich hier um ein professionelles Produktionsverfahren handelt, das sich deutlich von konventionellen, abtragenden Fertigungsmethoden unterscheidet. Anstatt zum Beispiel ein Werkstück aus einem festen Block herauszufräsen, baut die Additive Fertigung Bauteile Schicht für Schicht aus Werkstoffen auf, die als feines Pulver vorliegen. Als Materialien sind Metalle, Kunststoffe, Verbundwerkstoffe.

Disruption:

Im Zusammenhang mit Industrie 4.0 ist viel von «disruptiven» Veränderungen die Rede. In der additiven Fertigung ist noch vieles im Fluss ist, dabei können junge flexible Firmen gegenüber den etablierten das Rennen machen.

Hochlohnländer (neue Chance):

Können mit Industrie 4.0 verbundener Automatisierung Terrain im Wettbewerb mit Billiglohnländern/Schwellenländern zurückzugewinnen wegen des erforderlichen speziellen Know Hows.

Repetitive Tätigkeiten:

haben keine Zukunft!!

Analytiker, Beruf der Zukunft:

Gefragt werden Analytiker sein, die aus der Datenflut (Big Data) die richtigen Schlüsse herausfiltern können, wenn plötzlich wo eine Fehlerhäufigkeit auftritt, dies sofort zu Erkennen für Gegensteuerungsmaßnahmen. Auch die wachsende Schar von Robotern wird irgendjemand überwachen und servicieren müssen.

Manager und Mitarbeiter stehen vor neuen Lernprozessen, wozu sie bereit sein müssen.

NZZ

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