Einfach nur gegessen wird offenbar nur noch selten. Man achtet auf seine Ernährung, lebt streng nach Richtlinien, und auch wer nicht abspecken möchte oder müsste, macht doch eine Diät. Viele stellen ihren Ernährungsplan dauerhaft um, weil sie sich besser fühlen.

Aber wie lange hält man durch?

Die Allensbach-Studie zeigt eindeutig, dass lediglich 20 Prozent aller Befragten, die eine Diät gemacht haben, diese auch als erfolgreich einstufen. Ebenfalls 20 Prozent sahen den Diät-Versuch als gescheitert an, 56 Prozent sprechen von „teilweise erfolgreich“. Wer also nach einer Diät wieder auf die ursprüngliche Ernährung umschwenkt, muss den Körper erst wieder auf den ursprünglichen Energieverbrauch trimmen. Bis dahin nimmt der Mensch noch mehr Kalorien auf, die wiederum vom Körper gespeichert werden. Ein Teufelskreis.

Die meisten Diätmacher halten nur eine paar Wochen durch, geben vorher eine Menge Geld an Fachliteratur aus, nur um dann, nach Wochen des mühsamen Verzichts, endlich wieder mit voller Inbrunst in einen Käsekrainer zu beißen.

Von der Kunst, gut zu essen

Geprägt durch die Priorität für Materielles vertrauen wir immer neuen, oft widersprüchlichen naturwissenschaftlichen Ergebnissen mehr als den eigenen Sinnen, denn jeder Mensch trägt eigentlich das Wissen darüber, was ihm gut tut, in sich. Wer seine Essbedürfnisse wahrnimmt und eigenverantwortlich berücksichtigt, wird eine innere Zufriedenheit erreichen, die nährt. Hohe landwirtschaftliche Qualität wäre Voraussetzung in der Wahl der Lebensmittel, ebenso regionale Produkte passend zur natürlichen Verfügbarkeit, und Jahreszeit.

Mythen zum Thema Essen

Wieviel und was jeder essen muss, um fit und gesund zu bleiben, ist nämlich so einmal wie jede Persönlickeit. Essregeln für alle gibt es nicht. Wenn wir selbst bestimmen, was wir essen, gibt es kein Diätgefühl oder das Empfinden auf etwas zu verzichten.

- Kohlehydrate sind gesund oder ungesund?

Low Carb ist in. Aber Kohlehydrate sind nicht gleich Kohlehydrate. Wie so oft kommt es auf die Dosis und die Qualität an. In Kombination mit viel Gemüse und hochwertigem Fett und Eiweiß liefern sie Energie, Vitamine Mineral- und Balaststoffe.

- Essen nach 18 Uhr macht dick?

Auch hier zählt die Individualität. Die Chronobiologie kennt unterschiedliche Typen: den Frühaufsteher, der Spätaufsteher und der dazwischen. Die unterschiedlichen Rhythmen in der Stoffwechselaktivität, wirken auch in der Ernährung. Was jedem gut tut: 9-12 Std. Pause zwischen Abendessen und erster Mahlzeit des Tages. Gute Nachtruhe besorgt einen Abstand von 3 Std. zwischen letzter Mahlzeit und dem Schlafengehen. An den festen Termin von 18 Uhr ist das nicht gebunden

- Gutes Essen kostet mehr?

Studien zeigen, dass überlegt eingekaufte, regionale und saisonale Bio Lebensmittel nicht teurer sind, als eine herkömmliche Ernährung mit Nascherein, Alkohol und Fast Food. Ausserdem enthalten sie mehr an Zellschutzstoffen, so bekommt man mehr für sein Geld.

Gute und schlechte Nahrungsmittel

Es gibt keine guten und schlechten Nahrungsmittel. Bei dieser Zuspitzung geht nur der Genuss verloren. Was guttut und was nicht ist sehr individuell. Wir wissen im Grunde, was gesunde Ernährung ist. Ausprobieren was man gut verträgt, was angenehm ist und satt macht. In Österreich hat man oft die Meinung: Was gesund ist, schmeckt nicht gut. In Frankreich denkt man da konträr: Nur was gut schmeckt, kann auch gesund sein.

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