Warum sich die "Religion des Friedens" nie reformieren wird

Der politische Islam und das Duckmäusertum der schweigenden Mehrheit

Thorben Wengert pixelio.de

Wenn wir den öffentlichen Meinungsmachern in Funk und Fernsehen glauben können, sind die islamischen Extremisten nur ein verschwindend kleiner Teil innerhalb der muslimischen Religionsgemeinschaft.

Das mag tatsächlich so sein, dennoch vermag beispielsweise der Islamische Staat, große Gebiete mit roher Gewalt zu erobern, unter seine Kontrolle zu bringen und diese Kontrolle über Monate oder Jahre aufrechtzuerhalten. Wie geht das, wenn doch nur ein kleiner Teil fehlgeleiteter Irrer die Botschaft Allahs und seines Propheten misszudeuten scheint?

Die Antwort liegt vorallem im Islam selbst und in der Nichtduldung von Kritik gegenüber den Worten Allahs oder den Lehren Mohammeds.

Studiert man die Schriften des Islam, also die Korane von Medina und Mekka sowie die Sunna (Sira und Hadith), wird einem schnell bewusst, dass der Islam rigoros gegen etwaige Kritiker vorgeht, seien sie aus dem Inneren der Gemeinschaft oder von außerhalb.

Will ein Moslem sich vom islamischen Glauben abwenden, droht ihm der Tod. So besagt Sahih Bukhari 9,83,17: „Mohammed: ‚Ein Muslim, der zugegeben hat, dass es keinen Gott gibt außer Allah, und dass Ich Sein Prophet bin, darf nicht getötet werden außer aus drei Gründen: als Strafe für Mord, wegen Ehebruchs und wegen Apostasie.’“ Apostasie ist nichts anderes als die Abkehr vom Islam, die in der „Religion des Friedens“ somit mit dem Tode bestraft wird.

Allein dieser Abschnitt lässt wohl schon eine Vielzahl an gemäßigten Muslimen schweigen, auch wenn sie vielleicht einzelne Passagen oder Deutungen des Korans kritisch hinterfragen würden. In dieser Hinsicht arbeitet der politische Islam ungemein geschickt: Kritisches Hinterfragen wird schnell als unreligiös geächtet und zügig bestraft. Da sagt man lieber gar nichts. Nächstes Problem: Wenn ich als Moslem doch mal darüber sprechen möchte, was mir am Koran, seinen Auslegungen und beispielsweise seiner Gesetzgebung (Scharia) nicht gefällt – wem vertraue ich mich an? Der Familie? Möglicherweise. Verwandten? Freunden? Schwierig, vielleicht ist nur einer unter Ihnen, der den Islam nicht ganz so modern und tolerant lebt, sondern sich seinen Schriften aufs genaueste unterwirft!? Also: Lieber still sein und seine Gedanken für sich behalten. Öffentliche Kritik ist somit im Prinzip gänzlich ausgeschlossen, käme sie doch letztlich einem Todesurteil innerhalb der islamischen Gesellschaft gleich.

Ein Martin Luther wäre im Islam vermutlich nicht mehr lebend von der Kirchentür zurückgekehrt, an die er seine Thesen genagelt hat. Das ist die Krux beim Islam: Für eine Reformation Richtung modernem, liberalem Islam fehlt die Grundlage: Die Möglichkeit, sachlich Kritik zu äußern!

Randnotiz: Die wenigsten wissen, dass die islamischen Schriften zu nahezu 85% aus Texten über den Propheten Mohammed bestehen. In „Scharia für Nichtmuslime“ wird das etwas flapsig mit den Worten „Islam ist 14% Allah und 86% Mohammed.“ beschrieben. Ergo: „Der Islam“ ist zum Großteil die Auslegung der ursprünglichen Religion durch eine (!) Person, zudem einen brutalen Kriegsherrn, der sich den Islam so auslegte, wie es gerade in seine Welt passte. Die Person Mohammed ist die vielleicht problematischste Säule dieser nach Macht strebenden Religion. Was Mohammed getan hat, ist Gesetz: Er heiratet eine Neunjährige? Okay, dann ist das im Islam erlaubt! Er steinigt Ehebrecher? So sei es. Interessanterweise war es ihm übrigens auch gestattet, Gebete, die der gläubige Moslem um die Mittagszeit hält, nachzuholen, wenn es ihm zu diesem Zeitpunkt nicht möglich war. Man stelle sich nur mal vor, der Prophet hätte während einer Schlacht vom Roß steigen und den Gebetsteppich ausrollen müssen. Er wäre ein allzu leichtes Ziel für seine Gegner gewesen. Das hätte uns allerdings heute vermutlich auch so manchen Ärger erspart. Sei’s drum.

Zurück zum Thema: Ein reformierter, gemäßigter Islam, der in seinen Grundwerten möglicherweise gar relativ dicht ans Christentum rücken könnte, wenn er die Rechte gegenüber Andersgläubigen, Minderheiten oder Frauen anpassen würde, wird eine Utopie bleiben. Den Anfang müssten die gemäßigten Muslime selbst machen. Sie jedoch sind in den eroberten Gebieten des IS meist mit die ersten, die sich mit der Frage auseinandersetzen müssen, ob sie den Regeln des Islam strikt folgen oder sich von ihm abkehren. Was in letzterem Fall passiert: siehe oben.

Interessanterweise zählen zudem gemäß einer Studie des Soziologen Ruud Koopmans viele Muslime eher nicht zu den „gemäßigten“, sondern befürworten die Höherstellung religiöser Regeln wie der Scharia über die geltenden Gesetze ihrer Wahlheimatländer: Koopmans' Studie aus dem Jahr 2013 ergab, dass von den 7000 befragten Muslimen in sechs westeuropäischen Ländern nicht weniger als 65 Prozent (!) der Meinung sind, dass religiöse Regeln wichtiger für sie sind als säkulare Gesetze. Fast 60 Prozent wollen explizit keine homosexuellen Freunde, und 45 Prozent glauben, dass man «Juden nicht trauen kann». Mehr als 40 Prozent der europäischen Muslime, so Koopmans' Fazit, neigten deshalb zu einer fundamentalistischen Haltung.

Somit erhöht sich selbst für moderne, liberale Muslime die Gefahr, beim Gespräch zum Thema Kritik am Islam an einen islamischen Hardliner zu geraten und somit das eigene Leben in Gefahr zu bringen.

Sieht man dann noch, dass beispielsweise viele deutsche Organisationen wie z.B. die DITIB aus stark islamistisch geprägten Staaten (in Fall der DITIB aus der Türkei) gelenkt und finanziert werden und diese Organisationen dann noch federführend sind, wenn es um die Ein- und Durchführung von Islamunterricht an deutschen Schulen geht, sorgt das schon mal für Sorgesfalten im Gesicht der „Nichtmuslime“ in Deutschland. Zeitgleich erklärt es jedoch, zusammen mit der Koopmans-Studie, warum hierzulande viele Muslime noch in dritter oder vierter Generation die Landessprache nicht beherrschen und sich offensichtlich der Integration (immer noch) verweigern.

Fazit: Diejenigen, die die Chance hätten, den Islam von innen zu reformieren, setzen sich (nachvollziehbarerweise) nicht gerne der Gefahr aus, mit ihrem Leben dafür zu zahlen. In den Moscheen werden zeitgleich vorallem junge Menschen zunehmend radikalisiert, ohne dass der deutsche Staat hier eingreift oder auch wirklich Ahnung hat, was sich innerhalb der „heiligen“ vier Wände abspielt. Gerade in Deutschland trauen sich die wenigsten, offen den Islam zu kritisieren, die Gründe hierfür sind hinlänglich bekannt und schon oft thematisiert worden. Hinzu kommt, dass die Entscheider in Berlin nahezu keinerlei Wissen über den Islam als Religion mit unverkennbarem politischen Machtanspruch besitzen und im Gegenzug z.B. in Islamfragen unter anderem auf die Kompetenz der DITIB bauen.

Ausblick: Es steht zu befürchten, das wir immer mehr Mitbürger bekommen, häufig mit deutscher Staatsbürgerschaft, für die die Werte des Islam höher als jedes deutsche Gesetz stehen. Wenn dann noch Millionen an muslimischen Flüchtlingen aus Kriegsgebieten wie Syrien und zudem muslimische „Wirtschaftsflüchtlinge“ aus dem ehemaligen Jugoslawien hier als „Neubürger“ willkommen geheißen werden, deren Werte großteils ebenfalls sehr stark islamorientiert sind, steht Deutschland, vorsichtig formuliert, vor einer riesigen Herausforderung, diesen Menschen nicht nur Schutz und Zuflucht zu bieten, sondern allen voran unsere Werte zu vermitteln und ihnen unmissverständlich klar zu machen, dass bei uns (noch) das Grundgesetz über der Religion steht.

Schaffen wir das wirklich?

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