Berlin, die angebliche „Hauptstadt der Fortschrittlichkeit“, leistet sich mal wieder ein politisches Kuriosum erster Güte. Während nahezu alle europäischen Metropolen längst erkannt haben, dass Autos nicht die Zukunft des städtischen Verkehrs sind, stapft man hierzulande mit stolzgeschwellter Brust zurück ins letzte Jahrhundert. Radwege werden zurückgebaut, und als Krönung gönnt man sich ein frisches Stück Autobahn – mitten in der Stadt. Ein Stück, das bereits jetzt für Staus sorgt, statt sie zu beseitigen. Wer Straßen sät, wird Verkehrskollaps ernten – aber in Berlin verkauft man das ernsthaft als Lösung.
Berlin baut zurück: Radwege weg, Staus her!
Konservative Verkehrspolitik in Deutschland gleicht einem Fossil, das mit letzter Kraft seinen Platz im Museum des 20. Jahrhunderts verteidigt. Alles, was irgendwie nach Zukunft klingt – Radverkehr, ÖPNV, urbane Lebensqualität – wird als lästige Modeerscheinung abgetan. Stattdessen setzt man auf das alte dogmatische Beten: „Mehr Asphalt bringt mehr Freiheit.“ Dass diese Freiheit exakt bis zur nächsten Blechlawine reicht, wird dabei ignoriert.
A100: Warum Berlin lieber Staus produziert als Lösungen findet
Während in Paris Stadtautobahnen zurückgebaut und in Kopenhagens Zentrum Fahrräder Vorrang haben, inszeniert Berlin den A100-Ausbau als Fortschrittsprojekt. Im internationalen Vergleich wirkt das dermaßen rückständig, dass man fast schon Mitleid haben möchte – wenn es nicht so grotesk wäre. Experten schlagen längst Alarm und plädieren sogar für die Sperrung neuer Autobahnabschnitte, weil sie schlicht nicht funktionieren.
Konservative Verkehrspolitik – ein Fossil im Betonmantel
Es ist höchste Zeit, dieses politische Provinztheater zu beenden. Deutschland muss endlich kapieren: Zukunft heißt weniger Beton, weniger Abgas, weniger Verharren in Ideologien der 70er. Wer ernsthaft glaubt, mit neuen Stadtautobahnen im Jahr 2025 eine moderne Metropole bauen zu können, sollte sein gestalterisches Talent vielleicht besser in einer Modelleisenbahn-Anlage ausleben. Europas Zentren machen längst vor, wie es geht – und Berlin sollte sich nicht länger blamieren, sondern endlich dazulernen.