Bildmontage Manfred Breitenberger, zu sehen sind: Mohammed Badie, Jakob Augstein und Mahmoud Ahmadinejad | mit einem "israelkritischen" Freitag-Titel aus dem Jahr 2018

Martin Stobbe, ein Autor der ansonsten ideologiekritischen Zeitung Bahamas, behauptete im März 2018 in Facebook: “Der Freitag ist nicht der Stürmer und Augstein nicht der Streicher“. Weil sein Kollege Magnus Klaue in der Kritik stand, da dieser jahrelang mit Jakob Augstein kooperierte und im antizionistischen „Freitag“ rund neunzig Artikel, vor allem über Bildung, Literatur, Autobahnen und Nichtraucherschutz für gutes Geld veröffentlichte verteidigte Martin Stobbe darüber hinaus wie folgt das "israelkritische" Blatt: „Der Freitag ist ein Blatt verschiedener Autoren, in dem ein Redakteur gegen eine einigermaßen vernünftige Bezahlung Texte von Magnus Klaue untergebracht hat, die zudem nicht zensuriert worden. Also schon zwei Punkte, in denen sich der Freitag positiv von Jungle World und konkret unterscheidet.“ Und im Unterschied zu Che Guevara hat "Jakob Augstein niemanden persönlich und mit Freude exekutiert", so Martin Stobbe in Facebook, offenbar exakt wissend welche Gefühle Che Guevara im Guerillakrieg gehabt haben muss.

Im erfrischend krassen Gegensatz zu Martin Stobbe bezeichnete der Börne-Preisträger, Publizist und Buchautor Henryk M. Broder bereits im September 2012 Jakob Augstein als „lupenreinen Antisemiten“ und „eine antisemitische Dreckschleuder." Außerdem charakterisierte Henryk M. Broder Jakob Augstein als den „kleinen Streicher von nebenan“ und den „Freitag“ als ein „antisemitisches Drecksblatt.“ Zum linken Antisemitismus von Jakob Augstein und seinem „Freitag“ schrieb Henryk M. Broder am 8.4.2012 sehr treffend: „Und „wenn’s Judenblut vom Messer spritzt“, dann gehts Jakob und seinen Brüdern gleich “nochmal so gut”, dann haben sie ihren Judenknacks endlich überwunden.“

Das renommierte Simon Wiesenthal Zentrum, eine internationale Menschenrechtsorganisation mit Hauptsitz in Los Angeles setzte im Jahr 2012 Jakob Augstein auf Platz 9, der „Top Ten der weltweit schlimmsten antisemitischen Aussagen“, knapp hinter Mahmoud Ahmadinejad und Mohammed Badie von den Moslembrüdern, ihres jährlich herausgegebenen Antisemitismus-Awards. Augsteins linker Antisemitismus, seine Hasstiraden auf Israel gingen sozusagen rund um die Welt. In seinen Spiegel Online Kolumnen, wie zum Beispiel „Gesetz der Rache“ bediente Augstein so gut wie jedes antisemitische Ressentiment. Laut Augstein „führt die Regierung Netanjahu die ganze Welt am Gängelband eines anschwellenden Kriegsgesangs.“ Für Augstein ist „Gaza ein Gefängnis. Ein Lager, Gaza ist ein Ort aus der Endzeit des Menschlichen." Augstein behauptet weiterhin „Israel brütet sich dort seine eigenen Gegner aus.“ Die islamistischen Mörder der Hamas, die ihre eigene Bevölkerung terrorisiert, die den Tod aller Juden fordert, die täglich alles versucht dies in die Tat umzusetzen stellt Augstein auf eine Stufe mit orthodoxen Juden in Israel. Wie Günter Grass halluziniert Augstein dass die "Atommacht Israel den ohnehin brüchigen Weltfrieden gefährdet.” Jakob Augstein macht Israel, das meistens als Synonym für die Juden genommen wird, zum Sündenbock für alles. Er lässt den Judenstaat in Anspielung auf die Weisen von Zion nach der Weltherrschaft greifen, Bluttaten verüben, die Welt in den Abgrund reißen und hätte Israel für seine "machtpolitischen Interessen" auf Zahnpastatuben gesetzt und nicht auf Atomraketen, wären 13.000 Drogistinnen von Schlecker nicht arbeitslos geworden, meint Augstein sinngemäß bei Spiegel Online. Die Vorstellung einer klandestinen jüdischen Weltverschwörung ist eines der zentralen Merkmale des Antisemitismus.

Der Millionenerbe Jakob Augstein hat den „Freitag“ im Jahr 2008 übernommen und gestaltete das Blatt innerhalb kürzester Zeit von einer linken ohnehin „israelkritischen“ Zeitung zum führenden deutschsprachigen Sturmgeschütz der "Israelkritik." Neben extremer Delegitimierung und Dämonisierung des Staates Israel, inklusive Boykottaufrufen gegen jüdische Waren machten sich allerlei CASMII-Autoren für die iranische Atombombe stark, während diverse Islam-Apologeten sich für die teilweise Einführung der Scharia, sprich sich für scharia-konforme Finanzprodukte einsetzten. So kam die Crème de la Crème der „Israelkritik“ im „Freitag“ von Ludwig Watzal, Norman Paech, Mohssen Massarrat, Susann Witt-Stahl, Uri Avnery, Felicia Langer, Avraham Burg, Moshe Zuckermann über Georg von Grote, Fritz Teich, Tom Gard bis hin zum „Ressortleiter Politik“ des „Freitags“ Lutz Herden (neben vielen anderen) zu Wort. Kritische Artikel über palästinensische Selbstmordattentate gegen israelische Zivilisten, über die antisemitischen Reden der iranischen Machthaber, über die Raketenangriffe der Hamas aus dem Gazastreifen, über die „Charta der Hamas“, über die Rolle und die NS-Verbindungen des Großmufti von Jerusalem, über die antisemitische Muslimbruderschaft, über den arabischen Antisemitismus sucht man im „Freitag“ vergebens.

Rund siebzig, zumeist gegen Israel gerichtete Artikel, schrieb Ludwig Watzal im „Freitag". Seinen Telearbeitsplatz bei der Bundeszentrale für politische Bildung verlor Watzal wegen seiner antisemitischen Ansichten. Laut Ludwig Watzal haben die „Zionistische Lobby“ und ihr „Helfershelfer Präsident Krüger von der BpB“ knapp zehn Jahre versucht antisemitische Ansichten in seinen Publikationen nachzuweisen. Die Kündigung der BPB erklärte das Arbeitsgericht Bonn mit "Pauken und Trompeten" im Januar 2012 für unwirksam, da private Meinungsäußerung keinen Grund für eine Kündigung darstelle.(*1) Der leidenschaftliche Verteidiger von Hamas und Hisbollah bezeichnete Israel als „wild gewordene Kolonialmacht“, die eine „ethnische Säuberung“ an den Palästinensern vollziehe. Im "Freitag" schrieb Ludwig Watzal am 21.03.2003: “Vieles deutet darauf hin, dass die israelische Regierung im Schatten eines Irak-Krieges die Palästinenser vertreiben will.“ Der jüdische Kronzeuge Uri Avnery frohlockte am 16.01.2009 im "Freitag" bezüglich des Terrors der Hamas: “Und das angesichts einer so mächtigen Militärmaschine wie der israelischen, es wirkt wie ein phantastischer Sieg, wie ein Sieg des Geistes über das Material.“

Der Politiker der Linkspartei, Norman Paech erschuf knapp zwanzig "legendäre" Artikel im „Freitag“ und schreibt dort unter anderem vom „Diktat der Anerkennung des Existenzrechtes Israels“. Im Jahr 2011 beteiligte sich Norman Paech bei der "Free-Gaza-Solidaritätsflotte“ auf der „Mavi Marmara.“ Unter Tod den Juden- Rufen legte das Schiff in der Türkei ab. Die unter türkischer Flagge fahrende Mavi Marmara wurde maßgeblich von der radikalislamischen türkischen Organisation IHH organisiert und finanziert. Der Vorsitzende der IHH Bülent Yildirim hielt in Istanbul bei der Einweihungszeremonie für das Schiff, an der Topterroristen der Hamas, Mahmad Tzoalha und Sahar Albirawi, sowie Hamam Said, ein Führer der Muslimbruderschaft aus Jordanien, teilnahmen, eine Rede, in der er sagte, „Israel verhält sich, wie Hitler sich gegenüber den Juden verhalten hat. Hitler baute Konzentrationslager in Deutschland, und heute baut das zionistische Gebilde Konzentrationslager in Palästina.“

Der Ressortchef Politik des „Freitags“, Lutz Herden vergleicht Israel in seinen zahllosen antiisraelischen Artikeln mit dem Apartheitsstaat Südafrika, er zitiert eine Aussage der PLO, die Zionismus mit Rassismus gleichsetzt, er meint, „Israel kann sich in seiner rücksichtslosen Kriegführung gegenüber der Zivilbevölkerung bestätigt fühlen“, er behauptet, dass die israelische Armee "den Gaza-Streifen eingeäschert hat, nachdem sie ihn zuvor jahrelang blockiert und belagert hat“, er phantasiert vom „Vernichtungsfeldzug gegen die palästinensische Bevölkerung im Gaza-Streifen“, er fordert eine Verurteilung Israels im Weltsicherheitsrat, weil Israel „die kleine Flottille mit Hilfsgütern für den isolierten und systematisch ausgehungerten Gaza-Streifen in internationalen Gewässern“ aufbrachte und Lutz Herden beklagt sich, dass „das Existenzrecht Israels in fast jeder Hinsicht über dem Völkerrecht“ steht.

Der jahrelang im „Freitag" schreibende, von der Leserschaft und von der Redaktion sehr beliebte Autor TomGard schrieb am 09.03.2010 über die "Alternativlosigkeit" der Palästinenser: "..,daß die palästinensischen Bevölkerung im israelischen Apartheitsstaat in eine auswegslos desperate Lage gebracht wurde, in der es zu dumpfem, international alimentiertem Dahinvegetieren mit Ausbrüchen selbstmörderischer Gewalttätigkeit keine Alternative gibt. Die Lage wurde von zionistischen Schlächtern absichtsvoll und systematisch herbei geführt, viele von ihnen haben sich dazu bekannt. Die Errichtung des KZ Gaza zementierte diese Lage noch einmal, weil sie die palästinensischen Bevölkerungsteile gegeneinander stellt, der „Feldzug“ gegen die Insassen erübrigte nebenher alle oben zitierten Bekenntnisse."

In seinen rund 50 Artikeln im "Freitag" gegen Israel und die USA halluzinierte TomGard neben vielen anderen Ungeheuerlichkeiten unter dem Beifall der "Freitagsgemeinde" von der „unzweifelhaft wohlgezielten Schlachtung von Klein- und Schulkindern“ und der „viehischen Gewalttätigkeit“ durch die israelische Armee. Am 11.06.2010 phantasierte TomGard "im Freitag" vom "zionistischen Apartheidsstaat und den Greueln, den er an der palästinensischen Bevölkerung begeht." Der Antiimperialist TomGard schrieb desweiteren im Juni 2010 für den "Freitag": "Mit dem zionistischen Terrorismus und Staatsgründungswillen fiel den Amerikanern nach dem WKII ein nahezu perfektes Instrument in die Hand, den ihnen unerträglichen kolonialen Einfluß Frankreichs und Englands auf die Quellen des zweitwichtigsten kapitalistischen Lebenssaftes zurück zu drängen."

Der von den Lesern des "Freitags" seit 2009 geschätzte Autor Fritz Teich veröffentlichte bis heute über 200 Artikel für das Berliner Wochenblatt. So beklagt er im "Freitag" die Entführung von Adolf Eichmann und den anschließenden „Schauprozess“ in Israel. Fritz Teich verteidigt Noam Chomskys Satz: „Ich sehe nichts Antisemitisches in der Leugnung der Existenz von Gaskammern oder selbst in der Leugnung des Holocaust”, indem er schreibt: „Es gibt eine Masse von Aufsaetzen zur Strafbarkeit der Ausschwitzluege, siehe dazu Fischer, StGB, 57. Aufl., 2010, Paragraph 130 Rdnr 24a ff.. Danach hat Chomsky absolut Recht.“ Nachdem sich Fritz Teich im Zusammenhang mit dem Grass-Gedicht für die iranische Atombombe eingesetzt hat, demonstrierte er im "Freitag" seinen Hass auf Israel im Mai 2010 mit dem Satz: “Wenn ein Terrorist eine Bombe auf einen israelischen Bus schmeißt, wird er keine Unschuldigen treffen.”

Über siebzig, meist gegen Juden oder Israel gerichtete Artikel veröffentlichte der Journalist Georg von Grote im „Freitag.“ Nachdem er in einem Artikel den Zentralrat der Juden als „verbales Killerkomando“ beschimpfte verteidigte Georg von Grote am 5. April des Jahres 2012 im „Freitag“ leidenschaftlich das antisemitische Gedicht von Günter Grass. In seinen „Nachgedanken“ erläutert Grote seiner Freitags-Gemeinde, dass er sich mit 16 schuldig fühlte, weil Vater und Mutter, natürlich “mehr unfreiwillig als freiwillig”, Funktionsträger im Dritten Reich waren, um dann zu bekennen: “Je öfter ich in Israel war, desto unschuldiger fühlte ich mich.” Den Grass-Kritikern des Feuilletons schleuderte Grote selbstbewusst entgegen: „Ich dachte, das neue freie Deutschland hätte sich langsam aus den sich selbst auferlegten Fesseln gelöst… Und aus Schuldgefühlen heraus, machen wir in Deutschland diesen Wahnsinn mit, statt einfach mal ganz klar zu analysieren und Eigeninitive zu ergreifen und auch klipp und klar einem Netanjahu oder auch einem Herrn Broder und allen anderen, die ihnen nachlaufen zu erklären: Nein! Da spielen wir nicht mehr mit!“ Desweiteren agitierte der „Nahostexperte“ Grote in seinen „Nachgedanken“ beseelt von seinen „Überzeugungen“: „Über die Jahrhunderte der Diaspora hat sich bei Juden – und ich sag jetzt bewußt Juden und nicht Israelis – ein fast schizophrener Verfolgungswahn entwickelt”. Am Ende seiner Agitation fordert Grote siegessicher seine Anhänger auf: „Grass hat nun den Anfang gemacht. Wir sollten mitmachen!“

Freilich haben es neben den beinahe unzähligen israelfeindlichen Artikeln auch die antizionistischen Kommentare unter diesen Texten in sich. Folgende Reihung von Kommentaren ist beispielhaft für die Tendenz des „Freitags“: "Israel ist ein Staat, der systematisch Tausende von Menschen umbringt, obdachlos macht, Familien auseinanderreißt und bei Menschen, die nicht sterben, Traumata herbeiführt." (Bot Feb. 2010)

„Der Zionismus ist rein ideologisch der Zwillingsbruder des nationaldeutschen Imperialismus“ (zelotti Feb. 2010),

“Man kann die Free Gaza Kampagne online unterstützen und einen Aufruf unterzeichnen, der das Ende der völkerrechtswidrigen Blockade fordert. Auch Spenden sind willkommen“ (Freiheitsliebender Mai 2010)

„… Jeder weiß es: Israel hat den Palästinensern ihr Land genommen. Sie sollten sich dafür, nach 60 Jahren Unrecht, bei den Palästinensern entschuldigen und es als natürlich anerkennen, dass so etwas zu einer agressiven Gegenwehr führt – gerade sie müssten es eigentlich verstehen. Es gibt keinen Grund, weniger von Israel zu verlangen. …“ (Fro April 2010),

„Israel gleicht einem selbstsüchtigen verzogenen Kind. Es wirft ein Schaufenster ein. Die Menschen schauen weg. Es steigt in den Laden ein. Die Menschen schauen weg. Es nimmt die Waren an sich. Die Menschen schauen weg. Es verwüstet den Laden. Die Menschen schauen weg. Es bewirft die Menschen ausserhalb des Ladens mit Gegenständen. Die Menschen schauen weg. Höchste Zeit, diesem Kind mal so richtig den Arsch zu versohlen“ (Firenze4 Mai 2010)

So wird seit vielen Jahren unter der Verantwortung von Jakob Augstein im „Freitag“ unermüdlich, geschützt von Moderation und Redaktion, mit einer unfassbaren Einseitigkeit gegen Israel agitiert, der Judenstaat delegitimiert. Zumindest im von mir untersuchten Zeitraum zwischen 2010 und 2014 gab es im deutschsprachigen Raum kaum eine Zeitung die in dieser Intensität und in dieser Aggressivität gegen Israel agitiert hat. Gleichzeitig wurden die Verbrechen und die menschenverachtende Ideologie von Terrorstaaten und Organisationen wie des Irans oder der Hamas, der Hisbollah oder anderer islamischer Terrorgruppen entweder geleugnet, verharmlost oder gar gerechtfertigt.

In 75 Artikeln des „Freitags“ versuchte ein Mustafa Çelebi seinen antizionistischen Lesern den Islam näherzubringen. Laut Çelebi darf der "Dschihad" nicht als "heiliger Krieg" übersetzt werden, denn laut seinen Ausführungen hat der Dschihad „nämlich nichts mit Krieg zu tun!“ Im Februar 2011 feierte Mustafa Çelebi im "Freitag" den antisemitischen Film "Tal der Wölfe" und in seinem Artikel "Was sagt der Koran dazu" klärt Çelebi seine "irgendwie linken" Leser auf: "Niemand also ausser Gott kann etwas verbieten."

In dem Freitagsartikel „Aus Kampf wird Kunst“ verharmlost der Autor Matteo Fagotto den Terror der islamistischen Hisbollah und preist die Unterstützung für sie aus dem Iran: „Die Hisbollah feiert in einem Freiluftmuseum ihren Kampf gegen Israel in ästhetisierter Form. (..) Er verweist auf die 1.714 Kämpfer der Hisbollah (oder die Märtyrer, wie er sie lieber nennt), die im Krieg ihr Leben ließen. Die weiße Treppe, die auf den Hügel führt, soll deren Aufstieg als heilige Krieger in den Himmel symbolisieren. (..) Die westlichen Mächte sind hier durch ihre koloniale Vergangenheit, unglückliche Interventionen in der Region und das Unvermögen, dem Krieg im Libanon ein Ende zu bereiten, diskreditiert. Ein libanesischer Besucher in Mleeta sagt es ganz unverblümt: „Hisbollah hat das für uns getan, was die Vereinten Nationen in vielen Jahren nicht erreicht haben.“

Eine im „Freitag“ sehr beliebte (weil sie in 121 Artikeln unter dem Pseudonym Alien59 vor allem Israel dämonisierte) in Amman (Jordanien) lebende Autorin, belegte unter anderem ihre ideologische Verblendung indem sie folgenden Kommentar im „Freitag“ schrieb: “Ich bin der Auffassung, dass die Frage, ob der Koran, der Islam, frauenfreundlich ist oder nicht, irrelevant ist. Diese Frage ist Ausfluss einer Denkweise, die es sich anmaßt, Göttliches zu beurteilen. Nicht der Islam hat den Menschen angepasst zu werden, sondern die Muslime haben sich an den Koran zu halten.“

Der Freitagsautor, Iran-Apologet und „Israelkritiker“ Emran Feroz beglückte die Freitagsgemeinde mit 34 Artikeln im "Online- und im Print-Freitag" gegen Israel und für den Iran. Feroz behauptet in seinen Artikeln dass „Israel Gaza ins Mittelalter zurückbomben will“, dass „Netanjahu ein paranoider Kriegstreiber sei“ und zur iranischen Atombombe schreibt er : „Stattdessen präsentiert er [Netanjahu] der Welt seine Form der Wahrheit, indem er eine nichtssagende Skizze hervorbringt und den Iran mit “Al-Qaida” vergleicht, also jener Gruppierung, die die USA und Israel gegenwärtig im Syrien-Krieg unterstützen. Nach all diesen Äußerungen hätte jeder klar denkende Mensch den Saal verlassen müssen, doch das war natürlich nicht der Fall. Die einzige Regierung, die gegenwärtig den “Weltfrieden”, der sowieso nicht existiert, gefährdet, ist die israelische. Sie unterdrückt das palästinensische Volk, indem sie das größte Gefängnis der Welt, den Gaza-Streifen, errichtet hat. Sie ist es, die den sogenannten Arabischen Frühling für sich ausnutzt und vor allem den Krieg in Syrien fördert. Sie ist es, die permanent den Iran bedroht und dazu noch im Besitz von zahlreichen Atombomben ist.“ So verwunderte es nicht, als das iranische Propagandaorgan Kayhan den „Freitag“ mit seinem Autor Emran Feroz lobend erwähnt: „Eine deutsche Zeitschrift schrieb in einem Bericht, dass die Iraner recht haben, dem lügnerischen Vorschlag Amerikas für einen Dialog nicht zu glauben.“

Jakob Augstein behauptet im Mai 2011 in seinem Artikel „Bruder bin Laden“ George Bush und bin Laden seien „Zwillinge“ die „austauschbar“ seien. „Während der Westen seinen Feind bekämpfte, wurde er wie er. Wir haben uns die Logik der Rache und die Rhetorik der Gewalt aufzwingen lassen und haben dem viel zu wenig entgegengesetzt“, so Augstein. Die Liste von antiisraelischen, antijüdischen und proislamistischen Artikeln und Kommentaren ließe sich beinahe unendlich fortsetzen. Die beschriebenen antisemitischen "Ansichten" lagen voll auf Redaktionslinie und Widerspruch, selbst gegen den härtesten Antisemitismus wurde kaum geduldet. Im "Freitag" wurden sogar die antisemitischen und sozialdarwinistischen Ansichten Silvio Gesells, seiner „Freiland- und Freigeldtheorie“ als die Lösung der kapitalistischen Widersprüche beworben. Eine Redakteurin des "Freitags" behauptete am 18.05.2010, geschützt von der restlichen Redaktion, Silvio Gesells Schwundgeld und vor allem seine sozialdarwinistischen Menschenzuchttheorien seien emanzipatorisch gewesen: "Was heute reaktionär erscheint, war damals emanzipatorisch." Der "Freitag" war zumindest im Zeitraum von 2010 bis 2014 ein Sammelbecken für die skurillsten politischen Positionen, Voraussetzung dafür war lediglich, dass diese im Kern antisemitisch waren. Tonangebend im Bloggerbereich waren im untersuchten Zeitraum rund ein Duzend Radikalfeministinnen, die geschützt von der Redaktion extrem beleidigend ihre kruden und antisemitischen Ansichten in Artikeln und Kommentaren weiterverbreiten konnten. In diesen "Freitags-Kreisen" war man beispielsweise davon überzeugt, dass die Juden vor rund 6000 Jahren die "Große Göttin" ermordet und damit das Matriarchat vernichtet haben.

Jakob Augstein scheint sich jedenfalls selbst treu zu bleiben. Nachdem im April 2018 in Berlin ein syrischer Flüchtling einen Israeli wegen seiner Kippa attackierte meinte Augstein auf Twitter: "Wie gestört ist unsere Wirklichkeit, dass jemand auf die Idee kommt das Tragen der Kippa als Provokation zu nutzen - und damit auch Erfolg hat. Deutschland 2018." Für Jakob Augstein ist also gut siebzig Jahre nach Auschwitz das Tragen einer Kippa in Deutschland eine Provokation!

Wie sagte schon der französische Philosoph und Freund Che Guevaras Jean-Paul Sartre im Jahr 1944 in seinen "Überlegungen zur Judenfrage": „Was der Antisemit wünscht und vorbereitet, ist der Tod des Juden.“

Von 1933 bis 1945 verfolgten und ermordeten Hitler und seine willigen Vollstecker systematisch sechs Millionen der europäischen Juden unter anderem in Konzentrationslagern und Vernichtungslagern, wie beispielsweise Auschwitz-Birkenau, Treblinka, Sobibor oder Majdanek. Alleine in den großen deutschen Vernichtungslagern wurden weit über drei Millionen Juden durch Vergasung in Gaskammern fabrikmäßig ermordet oder massenhaft erschossen. Die jüdischen Häftlinge der Sonderkommandos wurden gezwungen ihren jüdischen Mitgefangenen beim Entkleiden in den Umkleideräumen vor der Gaskammer zu helfen, sie zu beruhigen und Gebrechliche in die Gaskammern zu tragen. In den Zyklon B-Gaskammern der Deutschen sagten jüdische Mütter zu ihren Kindern, nachdem sie ihre Kinder umarmten, sie mögen schnell und tief einatmen, damit sie nicht lange leiden müssten. Filip Müller, ein jüdischer Häftling des Sonderkommandos berichtet von der Ermordung von 600 tschechischen Juden des „Familienlagers“ Auschwitz: “… Aber bevor sie weiterdenken konnten, fuhr Voß schon fort: „Alles wird viel leichter sein, wenn ihr euch schnell auszieht und dann in den Raum nebenan geht. Oder wollt ihr es euren Kindern die letzten Augenblicke unnötig schwermachen?“ Die Menschen hatten jetzt aus dem Mund ihres sich besorgt gebenden Henkers unmissverständlich und unverblümt gehört, was ihnen bevorstand. Viele wandten sich ab, vor Furcht zitternd. Die Stimmen wurden leise und verkrampft, kaum eine Bewegung der Menschen war noch natürlich. Ihre Augen blickten starr mit durchdringender Schärfe, wie hypnotisiert. Eltern nahmen ihre Kinder in die Arme, tödlicher Ernst erfüllte den Raum. Die meisten fingen jetzt an, sich auszuziehen, während einige wenige noch zögerten. Als die Henker das bemerkten, trieben und stießen sie die Leute mit Schlägen und Stößen aus dem Auskleideraum in die Gaskammer, ohne Rücksicht darauf, ob sie ihre Kleider schon abgelegt hatten oder nicht. Wer sich widersetzte, auf den wurde erbarmungslos und brutal eingeschlagen. Die wehrlosen Männer hatten sich um die Frauen und Kinder geschart, um sie vor den Schlägen und vor den Bissen der Hunde zu schützen. Auf der engen Fläche des Auskleideraumes, auf dem die Menschen zusammengedrängt worden waren, kam es jetzt zu einem Chaos. Die Opfer stießen und schoben sich gegenseitig, traten sich auf die Füße, Blut spritzte, SS-Männer schrien und schlugen wild mit Knüppeln, Hunde bellten wütend und bissen um sich. Plötzlich hob eine Stimme zu einem Gesang an, der immer stärker wurde und bald zu einem mächtigen Chor anschwoll. Die Menschen hatten begonnen, die tschechoslowakische Nationalhymne „Kde domov muj“ zu singen. Anschließend ertönte das jüdische Lied „Hatikvah.“ Die „Hatikvah“, so Filip Müller, die heutige Nationalhymne des Staates Israel, bedeutete für sie einen Blick in die Zukunft, eine Zukunft freilich, die sie nicht mehr erleben durften.

Etwa zwei Millionen Juden kämpften während des 2. Weltkrieges auf der Seite der Allierten gegen Nazideutschland, während die arabische Welt überwiegend mit Hitler kooperierte. Hitlerdeutschland unterstützte seit Mitte der 1930er Jahre den Kampf der palästinensischen Araber gegen die jüdische Bevölkerung in Palästina. Viele Auschwitzüberlebende wurden nach ihrer Befreiung Bürger des neuen jüdischen Staates Israel. Noch in der Gründungsnacht erklärten Ägypten, Saudi-Arabien, Jordanien, Libanon, Irak und Syrien dem neuen Staat Israel den Krieg. Nach der Gründung der israelischen Armee im Mai 1948 machten Holocaustüberlebende etwa die Hälfte der israelischen Streitkräfte und ein Viertel derer, die im Kampf fielen aus. Etwa 1.170 Holocaustüberlebende fielen im Kampf gegen die arabischen Angreifer.

Israel ist die einzige Demokratie, die Insel der Aufklärung des Nahen Ostens. Seit der Gründung ist der Staat Israel von Vernichtung durch seine Nachbarn bedroht. Israel ist kein „Apartheidstaat“, es gibt kein „KZ Gaza“ und Israel beherrscht auch nicht die Welt. Die israelischen Siedlungen sind nicht das grundlegende Hindernis für einen Frieden in Nahost, sondern es ist der prinzipielle palästinensische Unwille, Israel anzuerkennen. Warum sollte Judäa und Samaria "judenfrei" sein wo doch in Israel zwanzig Prozent Araber leben? Israel führt nicht Krieg um den Zugriff auf Rohstoffe oder um weltpolitische Bedeutung. Israel führt Krieg, um seinen Einwohnern, den Juden endlich ein Leben in Sicherheit zu bieten. Die Juden versuchen nicht, andere unter ihre Herrschaft zu zwingen oder zu ihrem Gott zu bekehren, sie versuchen sich zu retten. Israel hat wie jedes andere Land dieser Welt das Recht sich gegen seine Angreifer zu verteidigen.

Die Augstein-Linke und die anderen "Friedensfreunde", weit darüber hinaus bis ins grün-alternative bürgerliche Lager, sind mit ihrer Dämonisierung, ihrer Delegitimierung Israels, ihrer Verharmlosung des antisemitischen Terrors, ihrer Verachtung der westlichen Moderne ein Angriff auf die Zivilisation.

Wer den linken Antisemitismus verharmlost oder ihn wegen materieller Zuwendungen ignoriert, hat aus der Geschichte kaum etwas gelernt. Einen Erklärungsversuch für die Motivation des "ehrbaren Antisemitismus" wagte vor einigen Jahrzehnten der Journalist und Essayist Eike Geisel in dem er schrieb: „Im Namen des Friedens gegen Israel zu sein, ist etwas Neues. Denn dieses Ressentiment hat alle praktischen und politischen Beweggründe abgestreift. Dieser neue Antisemitismus erwächst weder aus niedrigen Instinkten noch ist er Ausfluss ehrbarer politischer Absichten. Er ist die Moralität von Debilen. Das antijüdische Ressentiment entspringt den reinsten menschlichen Bedürfnissen, es kommt aus der Friedenssehnsucht. Es ist daher absolut unschuldig, es ist so universell wie moralisch. Dieser moralische Antisemitismus beschließt die deutsche Wiedergutwerdung insofern, als sich durch ihn die Vollendung der Inhumanität ankündigt: die Banalität des Guten.“

Ebenfalls veröffentlicht auf Mission Impossible

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(*1) Update vom 21.12.2018: Auf Intervention von Ludwig Watzal wurde dieser Absatz abgeändert. Die beiden Interventionen des "Freitag-Autors" lauteten:

eMail 1 vom 17.12.2018:

„Herr Breitenberger,

Ich fordere Sie hiermit umgehend auf, folgende falsche Tatsachenbehauptung umgehend zu korrigieren:

„Rund siebzig, zumeist gegen Israel gerichtete Artikel, schrieb Ludwig Watzal im „Freitag.“ Seinen Job als Angestellter der Bundeszentrale für politische Bildung verlor Watzal wegen seiner antisemitischen Ansichten.“ Korrekt ist: Ich habe meinen Job nicht verloren, sondern wurde am 30. April 2016 mit 65 Jahren berentet. Die Zionistische Lobby und ihr Helfershelfer Präsident Krüger von der BpB haben fast zehn Jahre vrsucht, irgendeine „antisemitische Ansicht“ in meinen Publikationen zu finden, vergebens. Dass Sie so leichtfertigt über meine angeblichen“antisemitischen Ansichten“ schreiben zeigt mir, wes Geistes Kind sie sind. Zu dem ideologischen Schwachsinn, den Sie auf Ihrer Seite verbreiten, ist jede Auseinandersetzung Zeitverschwendung.“

eMail 2 vom 21.12.2018:

"Herr Breitenberger, ich fordere Sie hiermit zum letzten Mal auf, die beiden falschen Tatsachenbehauptungen in Ihrem Artikel zu berichtigen. Ich habe weder meinen Job bei der Bundeszentrale für politische Bildung durch Kündigung verloren, noch ging es bei dem Arbeitsgerichtsprozess um diese von Ihnen behauptete Kündigung. Um mich zu schikanieren, hatte die Bpb mir meinen Telearbeitsplatz gekündigt, um mir meine Tätigkeit von zuhause aus zu verunmöglichen. Nur darum ging es bei diesem Prozess, den die Bpb mit Pauken und Trompeten verloren hat. Sollte Sie Ihre zwei falschen Tatsachenbehauptungen nicht umgehend richtigstellen, werden Sie von einem Anwalt in absehbarer Zeit Post bekommen. Sie sollten auch die Falschbehauptungen auf "Fisch+Fleich" gleich mit korrigieren."

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