Wenn man betrogen wird, ist das Ganze eh schon eine lästige Sache, die den Betroffenen ausreichend schlimm schmerzt. Nun erzählte mir vor einiger Zeit eine Freundin, dass ihrer Bekannten ebendies auf eine der wohl beschissensten Arten passierte: Sie deckte den Betrug mithilfe einer Geschlechtskrankheit auf, welche sie von ihrem Freund abbekommen hatte. Dieser hatte sich nämlich eine Syphilis-Infektion bei einem One-Night-Stand eingefangen und diese unwissentlich an sie übertragen. Unwissentlich, da die meisten Männer oft gar nicht merken, dass sie mit so einer STD infiziert sind. Das liegt nicht daran, dass sie sich nicht regelmäßig kontrollieren lassen (bei manchen vielleicht auch), sondern vielmehr an der mangelnden Option der Ausbreitung der Bakterien. Denn diese brauchen nunmal ein feuchtes, warmes Klima als Nährboden für ihre Ausbreitung. Während Frauen also üblicherweise schnell erkennen, dass mit ihrer Vaginalflora etwas nicht stimmt, kommen Männer selten schnell dahinter, dass sie wohl unter einer Geschlechtskrankheit leiden.

Und diese Unwissenheit könnte nicht nur ihnen selbst, sondern auch ihren künftigen Sexualpartnern und wiederum deren künftigen Sexualpartnern zum Verhängnis werden. Mittlerweile ist nämlich die Anzahl von STI's deutlich gestiegen. Einerseits liegt das auch an der eingeführten Meldepflicht von schwerwiegenderen Geschlechtskrankheiten, da dadurch auch die Dunkelziffer erheblich konkreter gezeichnet wird. Seit 2011 soll sich die Anzahl der Geschlechtskrankheiten im Jahr vervierfacht haben und das sind nur die offiziellen Kennzahlen. Da Geschlechtskrankheiten zu den besonders unangenehmen Themen gehören und daher selten offen kommuniziert werden, hat man ihnen über die Jahre eben auch eine große Plattform zur Verbreitung geboten.  

Wer heutzutage also häufig wechselnde Sexualpartner hat, sollte sich also die Verhütung mit Kondomen wirklich zu Herzen nehmen und auf dieser bestehen. Denn oft werden Kondome auch abgelehnt und für Frauen "tabuisiert". Auch die Aussage "der Mann sollte die Kondome dabei haben" ist Quatsch und einfach schlichtweg dumm. Denn eine kluge Frau verlässt sich bei solchen Sachen weder auf den Mann noch auf sonst etwas, sondern hat einfach ihre eigenen Kondome dabei. Punkt. Wer das nicht tut und dann womöglich komplett auf Kondome/Verhütung verzichtet ist einfach nur dumm und geht  fahrlässig mit seiner Gesundheit um.

Dass man seine Dummheit beim Betrügen dann auch noch walten lässt ist natürlich der Gipfel. Wie grausam dämlich kann man eigentlich sein, dass man sich nicht einmal über die Verhütung beim Betrügen Gedanken macht? Wenn man seinen Partner betrügt, sollte man zumindest den Betrug nicht noch schlimmer machen als er eh schon ist. Eigentlich sollte man generell niemanden betrügen, sondern ihn einfach verlassen, wenn man ihn nicht liebt/nicht mehr liebt. Betrug schadet nämlich nicht nur dem Betrogenen sondern auch dem Betrüger selbst. Anstatt nämlich sich selbst und andere zu belügen, sollte man Stärke zeigen und Dinge beenden, die einen eigentlich nicht mehr wirklich berühren. Allein aus Selbstachtung und auch Respekt gegenüber der guten Zeiten, welche man mit dem Anderen hatte. Wenn man mit einer Geschlechtskrankheit enttarnt wird, ist das schon das unterste Niveau im zwischenmenschlichen Verhalten. Mittlerweile hat sich die Bekannte meiner Freundin auch getrennt und ihren Trennungsschmerz in der Therapie der Geschlechtskrankheit verarbeitet. Witzigerweise kann sie für die STI auch ein bisschen dankbar sein, denn durch sie konnte sie den Betrug zumindest entlarven und ihre dysfunktionale Beziehung beenden.

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