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Freude und Stolz auf seiten der Regierung sind gross.

Bis zum Jahr 2020 werden Plastiksackerl komplett verboten.

Vom dünnen Obstsackerl bis zur dicken Tragetasche.

Man könnte sagen: endlich!

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Das Problem mit Plastik ist hinlänglich bekannt.

Insgesamt 5000 bis 7000 Tonnen Plastiksackerln fallen jährlich in Österreich an. Sie enden oft auf der Straße, auf Feldern und auch in Flüssen. 100 Kilo Plastik landen allein pro Tag (!) in der Donau. Das Problem ist freilich ein globales. Mehr als 80 Prozent des Mülls in den Meeren ist aus Plastik. Wale, Delfine, Vögel, die qualvoll an gefressenem Plastik sterben, sind keine Seltenheit mehr. Wenn sich nichts ändert, gibt es 2050 mehr Tonnen an Plastik als Lebewesen im Meer, so eine Studie des Weltwirtschaftsforums. Plastik schadet auch dem Menschen. Mikroplastikpartikel sind etwa so klein, dass sie nicht gefiltert werden – und über das Abwasser im Körper landen.

In Frankreich gibt es bereits seit 1. Jänner 2016 ein landesweites Verbot nicht kompostierbarer Plastiksackerl. In Italien gibt es seit 1.Jänner 2011 ein Verbot von Plastiksackerl, die aus nicht biologisch abbaubarem Material bestehen. Weitere generelle Verbote gibt es in Bangladesh, Buthan, Burundi, Marokko, Papua-Neuguinea, Ruanda und Tansania. Zudem gibt es einige Länder, in denen bestimmte Arten von Plastiksackerl verboten sind - in Uganda etwa dickwandige Sackerl - oder regionale Verbote (Hawaii in den USA oder Neu-Delhi in Indien).

Am 28. April 2015(!) hat das Europäische Parlament dem Vorschlag der dänischen Grünen Margarethe Auken zugestimmt, die die Richtlinie im Umweltausschuss jahrelang vorangetrieben hat. Die Frist zur Umsetzung dieser Maßnahme läuft jetzt aus.

Die schwarz-blaue Regierung setzt also nur um, was seitens der EU vorgegeben ist.

Ganz ohne „Kurzsche“ Unterstützung.

Frau Minister Köstinger sollte dies als frühere EU-Abgeordnete eigentlich wissen.

Aber vielleicht hat sie ja vergessen, dass sie im EU-Parlament NICHT für ein Totalverbot von Plastiksackerln gestimmt hat.

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Viel wichtiger als dieser PR-Gag ist eigentlich, ob diese Regierung zur kommenden Klimakonferenz etwas positives beitragen wird. Das zählt. Davon ist aber nichts zu sehen. Das macht Köstinger und diese Regierung zum Problemfall.

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Iris123

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