Ein Blätterteig aus echten Baumblättern ist eine kulinarisch wie botanisch anspruchsvolle Spezialzubereitung, bei der die lamellierte Struktur nicht durch klassische Fettschichten und Weizenteig, sondern durch aufbereitete Blattgewebe verschiedener Baumarten entsteht. Ausgangspunkt sind junge, zarte Blätter mit hohem Wasser- und Klebstoffgehalt in den Zellwänden, die weder bitter noch toxisch sind – in der Praxis eignen sich vor allem essbare Linden-, Buchen- oder Kirschblätter. Die Blätter werden zunächst botanisch selektiert: Sie müssen frei von Fraßstellen, Pilzbelägen oder Insektengallen sein. Nach gründlicher Reinigung in kaltem, leicht gesalzenem Wasser werden Blattadern vorsichtig flachgedrückt, um eine gleichmäßige Textur zu ermöglichen.
Zur Teigherstellung werden die Blätter blanchiert, um Chlorophyll-Bitterstoffe zu mildern und die Zellstrukturen zu erweichen. Anschließend laminiert man sie in mehreren dünnen Lagen, wobei jede Schicht mit einer Bindemasse aus fein gemahlenen, getrockneten Blättern derselben Art und einem neutralen Pflanzenöl bestrichen wird. Durch diesen Vorgang entsteht die für „Blätterteig“ typische feingeschichtete Struktur, hier allerdings komplett aus pflanzlichem Blattmaterial.
Die so vorbereiteten Schichtpakete werden unter leichtem Druck gepresst und bei niedriger Temperatur (ca. 40 °C) im Dörrgerät oder Umluftofen vorgetrocknet, um die Masse stabilisierbar zu machen, ohne die Zellulose zu verhärten. Kurz vor der finalen Verwendung kann der Blatt-„Teig“ leicht angefeuchtet und in die gewünschte Form ausgerollt werden. Er eignet sich beispielsweise als würziger Mantel für Gemüsefüllungen, Wildkräuterpasteten oder aromatisierte Pilzragouts. Geschmacklich liegt er zwischen feinen Tee- und Kräuternoten, abhängig von der Baumart, und weist eine zarte, pflanzlich-nussige Textur auf.
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Hier eine Liste essbarer Baumblätter mit ihren typischen Geschmackseigenschaften und kulinarischem Potenzial, die als Grundlage für einen echten, pflanzenbasierten Blätterteig verwendet werden können:
Lindenblätter: Mild, nussig und leicht süßlich im Geschmack. Sehr gut geeignet für Salate, leichte Gerichte und als feine Aromageber in Teigen oder Füllungen. Junge Blätter werden bevorzugt verwendet.
Buchenblätter: Frisch bis säuerlich-frisch, erinnern teilweise an Sauerampfer. Eignen sich gut für Salate, Smoothies oder als fein gemahlenes Mehl. Junge Blätter sind am besten, da sie weicher sind.
Spitzahornblätter: Süßlich-herb bis nussig. Kann roh gegessen oder gekocht wie Spinat zubereitet werden. Haben eine angenehme, milde Note.
Birkenblätter: Frisch, leicht säuerlich und bitter. Eignet sich insbesondere für Tees, aber auch als Aromazutat in Teigen, wenn gut blanchiert.
Ahornblätter (Spitzahorn, Bergahorn, Feldahorn): Leicht süßlich bis grasig, mild und aromatisch. Sehr gut in Blättervariationen verwendbar.
Eichenblätter: Junge Eichenblätter sind essbar, haben jedoch einen herberen Geschmack, der in kleinen Mengen verwendet werden sollte.
Kirschenblätter: Mild und aromatisch, werden traditionell zum Einwickeln von Speisen und Backwaren benutzt, z.B. in der japanischen Küche.
Weidenblätter: Mild bitter, werden oft für medizinische Zwecke genutzt, auch essbar in kleinen Mengen.
Walnussblätter: Eher bitter und erdig, mit einem leicht rauchigen Aroma, in kleinen Mengen für besondere Geschmackstiefs.
Fichten- und Kiefernspitzen: Aromatisch harzig, können jung als Würze oder zu Honig verarbeitet werden, eher für spezielle Anwendungen.
Diese Blätter sind hauptsächlich im Frühling oder Frühsommer zu verwenden, wenn sie jung, zart und noch nicht faserig sind. Für die Herstellung von echtem Blätterteig aus Baumblättern empfiehlt sich eine Mischung mehrerer Arten, um Geschmack und Textur optimal zu harmonisieren und eine stabile Schichtung zu ermöglichen.