In Texas ist ein neues Gesetz in Kraft getreten, das es jedem, der eine Waffenlizenz besitzt, erlaubt, seine Handfeuerwaffe offen zu tragen. Für die deutsche Presse geht das gar nicht. „In Texas schreibt man das Jahr 1870“ titelte eine große deutsche Nachrichtenwebsite. Damit soll suggeriert werden, der zweitbevölkerungsreichste US-Staat sei rückständig, im Wilden Westen zurückgeblieben.

Ist dem wirklich so? Und warum ist die europäische Politelite so vernarrt darauf, das Waffenrecht möglichst weit einzuschränken?

Wir alle kennen sie, die Horrormeldungen aus den USA, wo ein Verbrecher mit einer Schusswaffe Menschenleben auslöscht. Vor allem in den deutschen Medien wird sofort eine Verbindung hergestellt zwischen Schusswaffen und Kriminalität. Zugespitzt formuliert: Schusswaffen befördern die Kriminalität, deshalb sollte der legale Besitz von Waffen am besten gleich ganz abgeschafft werden. Wenn ein Irrer mit Küchenmesser oder Axt auf andere losgeht, wird diese Verbindung komischerweise nicht gezogen.

Seit 1. Jänner ist in Texas das sogenannte „Open Carry“ erlaubt, das offene Tragen von Handfeuerwaffen. Was bereits in über 40 anderen US-Staaten erlaubt ist, führt beim Gros der deutschen Redakteure offensichtlich zu Komplexen. Gefahr! Schreit es aus den Facebook-Meldungen der Nachrichtenportale.

Tatsächlich gibt es keine Studie, die beweist, dass das Tragen von Waffen zu weniger Kriminalität führt. Sehr wohl gibt es jedoch Studien, die zeigen, dass sich das Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger erhöht, wenn nicht nur Kriminelle oder die Staatsgewalt Waffen tragen. Diesen Schluss kann man zumindest ziehen, wenn man sich etwa die 2014 veröffentlichte Studie des Klagenfurter Humaninstituts ansieht. Kurz zusammengefasst heißt es dort:

- Nur 14 Prozent der Befragten fühlen sich in Österreich „sehr sicher“. 52 Prozent fühlen sich „weniger“ oder „gar nicht“ sicher.

- Auf die Frage, „ob legaler Waffenbesitz geeignet ist, die Sicherheit zu erhöhen“, antworteten 22 Prozent mit „sehr stark“, 38 Prozent mit „stark“, 24 Prozent „weniger stark“ und 16 Prozent „gar nicht“.

- Der Aussage „Waffen alleine töten nicht!“ stimmten 68 Prozent zu.

- 53 Prozent der Befragten gaben an, dass laut ihnen die größte Gefahr „von den Besitzern illegaler Waffen“ ausgeht.

- 85 Prozent glauben, dass „auf dem Land“ verantwortungsvoller mit Waffen umgegangen wird.

- Frage „Wie beurteilen Sie öffentliche Diskussionen um die Verschärfung des Waffenrechts?“ 31 Prozent der Befragten antworteten mit „politisch gesteuert“, 26 Prozent mit „einseitig“, 17 Prozent mit „übertrieben“ und nur 14 Prozent mit „verständlich“.

Auf die Frage „Wie beurteilen Sie öffentliche Diskussionen um die Verschärfung des Waffenrechts?“ antworten 31 Prozent mit „politisch gesteuert“, 26 Prozent mit „einseitig“, 17 Prozent mit „übertrieben“ und nur 14 Prozent mit „verständlich“.

Blickt man in die Geschichte, so zeigt sich, dass vor allem in jenen Ländern, in denen die Menschen unfrei und vom Staat gegängelt waren, ein restriktives Waffenrecht herrschte. Hitler, Mao Zedong oder Stalin sind nur einige Beispiele. Der Staat sorgt für Sicherheit und beschützt seine Bürger, wozu also noch Waffen für sie? So das Motto der totalitären Regime.

Wer sich anschaut, wie hoch die Staatsquote in Europa derzeit ist (laut dt. Bundesfinanzministerium bei fast 45 Prozent, inoffiziell also noch höher; in Österreich über 50 Prozent) und wie schnell sie scheibchenweise steigt, für den ist es nur folgerichtig, dass die meisten europäischen Staaten, den legalen Besitz von Waffen verbieten. Per Salamitaktik werden den Bürgern nach und nach Freiheiten entzogen. Steuern, Duschköpfe, Umverteilung, Staubsauger und so fort.

Bei der zunehmenden Einmischung des Staates oder des Superstaates EU wird in den Politbüros offenbar schon einmal vorsorglich gehandelt und den eigenen Bürgern das Waffenrecht entzogen. Schließlich könnten sie sich in ferner oder naher Zukunft nicht nur gegen Einbrecher, sondern gegen den Staat verteidigen (müssen).

Unter diesem Gesichtspunkt muss man wohl den blinden Aktionismus der EU-Nomenklatura sehen, die nach den Pariser Terroranschlägen 2015, bei denen rund 130 unschuldige Menschen mit vollautomatischen Waffen massakriert wurden, einen völlig anderen Waffentyp zu verbieten versucht. Christian Ortner stellte auf f+f das interessante Gedankenexperiment zur Diskussion „Wäre Paris in Texas, hätte es weniger Tote gegeben“. Zurecht.

Freie Bürger hatten und sollten auch in Zukunft das Recht haben, sich zu bewaffnen. Und Terroristen welcher Couleur auch immer werden sich ohnehin nicht an Waffengesetze halten.

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