Vom Panzerpickel zum Kauwerkzeug: Die abstoßende Evolution unserer Beißerchen

Die Entstehung von Zähnen ist ein faszinierendes Thema der Evolutionsbiologie, das aktuelle Forschungsergebnisse in ein neues Licht rücken. Laut einer Studie, die mithilfe von Computertomografie durchgeführt wurde, gibt es Hinweise darauf, dass die ersten Zähne der Wirbeltiere ursprünglich aus Sinnesorganen entstanden sein könnten, wie sie heute noch auf der Schale von Krebsen und anderen wirbellosen Tieren zu finden sind. Die sogenannten Odontoden – kleine, harte Strukturen, die bei urzeitlichen Fischen auf der Panzerung saßen – ähneln diesen Sinnesorganen in ihrer Struktur und Funktion. Forscher vermuten, dass diese Höcker bei gepanzerten Urfischen zunächst der Wahrnehmung dienten, bevor sie sich im Laufe der Evolution zu Zähnen weiterentwickelten.

Die Urfische lebten in einer Umgebung, die von vielen Raubfischen geprägt war. Die Fähigkeit, Veränderungen im Wasser wahrzunehmen, war für ihr Überleben entscheidend. Die Sinnesorgane auf ihrer Panzerung ermöglichten es ihnen, Bewegungen und Strömungen im Wasser zu registrieren und so auf Gefahren oder Beute zu reagieren. Erst später könnten sich aus diesen Sinnesorganen Strukturen entwickelt haben, die als Zähne genutzt wurden – ein Beispiel für die erstaunliche Anpassungsfähigkeit der Natur.

Diese Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf die Evolution der Wirbeltiere. Sie zeigen, wie eng Sinneswahrnehmung und Nahrungsaufnahme in der Entwicklungsgeschichte miteinander verbunden sind. Der Übergang von Sinnesorganen zu Zähnen ist ein Paradebeispiel für die Umnutzung biologischer Strukturen im Verlauf der Evolution. Was einst zur Wahrnehmung diente, wurde später zu einem Werkzeug, das Fressen und Überleben sicherte.

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/zaehne-koennten-aus-sinnenorganen-von-fischen-entstanden-sein-a-bda19818-4de3-4f14-b8ea-d6cb33b90528

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